Er ist wieder da. Toni Kroos (34), der erfolgreichste deutsche Spieler der Champions-League-Ära, soll Deutschland zur EURO 2024 führen. Der Mittelfeld-Taktgeber von Real Madrid gehört nach fast 4 Jahren Pause wieder zum DFB-Aufgebot. Das Portal Fussballdaten.de blickt auf Kroos und andere Rückkehrer in der deutschen Nationalmannschaft.
Paul Breitner
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„Leute, kurz und schmerzlos: Ich werde ab März wieder für Deutschland spielen“, so verkündete Toni Kroos über seine Social-Media-Seiten sein Comeback, „warum? Weil ich vom Bundestrainer gefragt wurde, Bock drauf habe und sicher bin, dass mit der Mannschaft bei der Europameisterschaft viel mehr möglich ist, als die meisten gerade glauben.“
Es geht ja nicht darum, was wir glauben! Es geht darum, was wir wissen.
Die DFB-Rückkehrer fanden sich meist in einem völlig veränderten Mannschaftsgefüge mit neuen Spielern, neuen Hierarchien wieder. Das ging nicht immer gut.
Das berühmteste Beispiel ist das Nationalmannschafts-Comeback von Paul Breitner („Also ich… werd‘ hier nie mehr spielen!“) im Frühjahr 1981 und nach fast 6 Jahren Pause.
Deutschland erreichte zwar das WM-Finale 1982 (1:3 gegen Italien in Madrid) und Breitner wurde in diesem Spiel zum bis heute einzigen Deutschen, dem in 2 verschiedenen WM-Finals (zuvor 1974) ein Tor gelang.
Das Kicker-Sportmagazin (Montag-Ausgabe) relativiert allerdings: „Tatsächlich manifestierte sich das, was man später Rumpelfußball nannte und, die Schande von Gijon, ein peinlich-passiver 1:0-Sieg, der Deutschland und Österreich die Gruppenphase überstehen ließ, fiel in Breitners Verantwortungsbereich ebenso wie die Entfremdung der Fans von der Nationalmannschaft.“
Um dann doch zur WM 1998 zurückzukehren! Keine gute Idee. „Berti Vogts holte mich, damit ich dabei war“, sagte Matthäus 2021 über diese Rückhol-Aktion, die mit einer Einwechslung zur Pause gegen Jugoslawien (2:2) in Lens begann.
Matthäus: „Das war kein gutes Zeichen von Berti an die Mannschaft Ein Coach muss bei solchen Aktionen zeigen, dass er diese Spieler will, das hat Vogts nicht gemacht.“
Vogts wollte eigentlich auch nie wieder Stefan Effenberg nominieren. Doch die veränderte Personallage nach der enttäuschenden WM 1998 mit vielen Rücktritten zwang ihn dazu, über seinen Schatten zu springen.
Er spielte jetzt für Bayern München, war der unumstrittene Mittelfeld-Stratege („Cheffe“) von Trainer Ottmar Hitzfeld und BILD rief umgehend „Die neue Macht bei Berti“ aus.
Diese hielt sich gerade mal 18 Tage. Nach 2 schwachen Test-Länderspielen gegen Malta und Rumänien warf Effenberg im September 1998 endgültig hin: „Die Geschichte von 1994 hat man vier Jahre später nicht rausbekommen, das war nicht der richtige Platz für mich.“
Die Welt ist nicht voll von Gewinnern. Hoffentlich ist die Welt voll von Ausprobierern. Ich bin glücklich damit.
— Jürgen Klopp