2014-Weltmeister Sami Khedira befürchtet im Zuge der Fußball-WM in Katar einige verletzte Spieler. Körperlich mache es keinen Unterschied, ob das Turnier in der Vorweihnachtszeit stattfindet. "Ich sehe das ganz große Problem in der mentalen Belastung", sagte Khedira im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).
Mittwoch, 23.11.2022
Die Spieler müssten "mitten in der Saison umswitchen zwischen Klubfußball mit Champions League und Nationalmannschaft. Danach dann wieder direkt ins Tagesgeschäft zu wechseln, das wird die große Kunst sein. Da werden wir die eine oder andere Verletzung sehen, weil es total anstrengend ist, so große Wettbewerbe in so einem kurzen Zeitraum zu spielen", so Khedira, der die WM als ARD-Experte begleiten wird.
Im Sommer, meinte der Ex-Nationalspieler, hätten die Profis drei, vier Wochen Vorbereitungszeit - "jetzt geht es sofort los. Und dann wieder zurück. Das wird die größte Herausforderung, davor habe ich Sorge."
Dem deutschen Team traut Khedira "mindestens das Halbfinale" zu. "Wir haben den besten Torhüter der Welt. Und auch im Mittelfeld mache ich mir keine Sorgen. Dazu haben wir gute Stürmer, doch die Chancenverwertung ist ein großes Thema", so der 35-Jährige.
Deutschland verfüge über "Top-Spieler, aber der klassische Neuner, der Klose-Typ, der Killer vor dem Tor, der fehlt uns. Das wird uns am Ende vielleicht den Titel kosten und dazu führen, dass wir nicht ganz dahin kommen, wohin wir wollen." Leroy Sane, Timo Werner, Serge Gnabry und Kai Havertz seien "geile Zocker, die auch Tore schießen können, aber die Killer wie Harry Kane oder Miro Klose damals haben wir nicht. Das ist der einzige richtige Schwachpunkt, den wir vielleicht haben."
Das Beste, was ich in meinem Leben hingekriegt habe, ist meine Ehe.
— Uwe Seeler