Gewinner beim Verlierer: Flick lobt «aggressiven Leader» Can

von Marcel Breuer | dpa07:32 Uhr | 29.03.2023
Überzeugte den Bundestrainer gegen Belgien: Emre Can (r).
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Einen Gewinner gab es trotz der Niederlage gegen Belgien im deutschen Team. Als Emre Can beim Stand von 0:2 nach der völlig missratenen ersten halben Stunde auf den Platz kam, riss der Dortmunder die gesamte deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit.

«Ich habe versucht, das zu tun, was ich am besten kann, in Zweikämpfen aktiv zu sein und präsent zu sein und der Mannschaft helfen», sagte der Mittelfeldspieler, der mit seiner körperlichen Präsenz und Zweikampfstärke seine Teamkollegen mitriss, im ARD-Interview.

Das bestätigte auch Bundestrainer Hansi Flick, der mit der Einwechslung von Can die richtige Maßnahme ergriffen hatte. «Man muss sagen, dass Emre nach seiner Einwechslung gezeigt hat, was für eine defensive Qualität er hat. Er war, wenn man so will, der aggressive Leader, den wir gebraucht haben. Er hat sehr viele Zweikämpfe gewonnen und die Mannschaft wachgerüttelt», sagte Flick nach dem 2:3 am Dienstagabend in Köln.

«Waren einfach zu passiv»

Can hatte anfangs als Ersatzspieler auf der Bank mitgelitten. «Wir waren einfach zu passiv, nicht präsent in den Zweikämpfen», sagte er: «Wir haben nicht dazwischengehauen, wir haben nicht dagegengehalten. Dann wird es gegen so ein Land wie Belgien schwer.» 

Dann kam er auf den Platz, das System wurde angepasst. Can wehrte sich energisch gegen die starken Belgier - und auch die Kollegen gewannen plötzlich mal Zweikämpfe. Can ist wieder da, nachdem Flick ihn nach guten Leistungen in Dortmund erstmals in seiner Amtszeit wieder für Länderspiele nominierte. Damit hat Can seine Comeback-Chance genutzt und ist auf den Zug Richtung Heim-Europameisterschaft 2024 aufgesprungen.(dpa)



Ist mir egal, ob der säuft, aber der bringt 5.000 oder 6.000 Zuschauer mit rüber aus Essen.

— Rudi Gutendorf über Helmut ,,Boss" Rahn