Die Fußball-Nationalmannschaft in der Einzelkritik

von Marcel Breuer | dpa06:29 Uhr | 04.06.2024
Deutschland trennte sich im vorletzten EM-Test torlos von der Ukraine.
Foto: Tom Weller/dpa

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist im vorletzten Test vor der Europameisterschaft nicht über ein 0:0 gegen die Ukraine hinausgekommen. Die Spieler in der Einzelkritik:

Neuer: Gelungenes Comeback im DFB-Tor nach 18 Monaten. Der 38-Jährige war da, wenn es nötig war, vor allem beim Schuss von Jaremtschuk (38.) und gegen Mudryk (60.). Hatte aber riesiges Abseits-Glück, als er weit aus dem Tor lief und fahrlässig klärte.

Kimmich: Der Bayern-Verteidiger hatte mit dem schnellen, technisch starken Mudryk einen starken Gegenspieler. Trat auch offensiv in Aktion, hatte eine gute Schusschance (87.).

Anton: Der Stuttgarter gab in Abwesenheit von Champions-League-Sieger Rüdiger sein Startelf-Debüt. Aufmerksam, zweikampfstark, eine gute Abwehralternative für die EM.

Tah: Der Leverkusener möchte seine starke Double-Saison mit einer Top-EM krönen. Im Zweikampf makellos. Etliche Ballgewinne. Zu Recht gesetzt im Abwehrzentrum.

Mittelstädt: Der Stuttgarter hat sich im Eiltempo hinten links etabliert. Musste den schnellen Zyhankow immer im Auge haben. Schoss vorne auch mal mit rechts gefährlich (10.).

Groß: Der ballsichere Brighton-Profi gab den Kroos-Ersatz - mit seinen Qualitäten. Klasse Flanke auf Gündogan (15.). Verzog, als er von Musiala freigespielt worden war (29.).

Andrich: Der Leverkusener schlug einige lange, öffnende Pässe. Bissig im Kampf um den Ball. Schlechter Freistoß aus zentraler Position (32.). Super Zuspiel auf Beier vorm Lattenschuss.

Musiala: Seine Einzelaktionen und Dribblings auf engstem Raum waren wirkungsvoll. Kam mehrfach zum Abschluss. Sein bester Versuch wurde zur Ecke abgefälscht (42.).

Gündogan: An früherer Wirkungsstätte agierte der Kapitän 45 Minuten sehr offensiv. Und mehrmals unglücklich im Strafraum, besonders bei einer großen Kopfballchance (15.).

Wirtz: Der Jungstar spielte nur die erste Hälfte. Hatte in den engen Räumen einige gute Aktionen. Wuchtiger Schuss (20.), gute Ablage auf Musiala (42.). Er versuchte sehr viel.

Havertz: Als spielender Neuner trat der Arsenal-Profi wenig in Erscheinung. Eng markiert von der ukrainischen Verteidigung. Ein Kopfball von ihm flog am Tor vorbei (53.). Danach raus.

Undav: Der Stuttgarter kam zur Pause für Gündogan - und trat gleich in Aktion mit einem abgeblockten Schuss (56.). In der Nachspielzeit hätte er fast noch das Siegtor gemacht.

Führich: Die Eins-gegen-eins-Stärke des Stuttgarters war nach der Pause gefragt. Auch er scheiterte mit einem Schuss am stark haltenden Trubin (78.).

Müller: Der Turnier-Routinier kam für Havertz und rückte in die Spitze. Stürzte im Strafraum, aber die Berührung war zu wenig für einen Elfmeter (73.).

Beier: Der Hoffenheimer war ganz nah dran am Traumdebüt. Schoss bei der ersten Aktion an die Latte (61.), scheiterte beim zweiten Mal am Torwart (63.). Empfahl sich für die EM.

Koch: Kam nach einer Stunde für Tah in die Abwehr und erledigte den Job im Zentrum bei den Konterangriffen der Ukrainer weitgehend unaufgeregt und verlässlich.

Pavlovic: Nach Beier kam auch der Bayern-Youngster in der 70. Minute noch zu seinem Länderspieldebüt im Mittelfeld.

(dpa)





Ich musste lesen, dass sich der Meyer für klassische Musik interessiert. Da lachen sich ja alle, die mich kennen, halbkrank! Fürs Kulturelle ist eher meine Frau zuständig

— Hans Meyer