Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Einzelkritik

von Marcel Breuer | dpa22:51 Uhr | 26.03.2024
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trat mit der Frankreich-Siegerelf auch im Test gegen die Niederlande an.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat in Frankfurt/Main die Niederlande mit 2:1 (1:1) bezwungen. Das DFB-Team in der Einzelkritik.

Ter Stegen:

Ohne Abwehrchance bei Veermans Volley. Hielt gegen Simons den Sieg fest. Muss sich jetzt auf die EM-Reservistenrolle hinter Neuer einstellen.

Kimmich:

Hinten rechts ist jetzt sein Revier. Nahm die Rolle wieder souverän an. Dirigierte und motivierte die Kollegen. Offensiv ist auf der Außenbahn noch mehr möglich.

Rüdiger:

Defensiv aufmerksam und immer Herr der Lage. Verlor praktisch keinen Zweikampf. Seine weiten Diagonalpässe öffneten geschickt das Feld.

Tah:

Stellungsfehler beim Gegentreffer, danach in seiner Bayer-Form. Grätschte viele Bälle weg und ist ein souveräner Abwehrstabilisator.

Mittelstädt:

Ließ sich vom Fauxpas beim Gegentor nicht beirren. Schwebte förmlich nach seinem Premierentreffer. Gab keinen Ball verloren. Ist ein großer Gewinner der Testwoche.

Andrich:

Räumte als Nebenmann von Kroos alles weg. Das ist sein Auftrag. Hat sich als Arbeiter gegen zwei Top-Teams für die EM in beste Position gebracht.

Kroos:

Die Holländer stellten ihm Reijnders auf die Füße. Schuf sich trotzdem seine Räume und verteilte die Bälle präzise. Übernahm für die letzte halbe Stunde die Kapitänsbinde.

Musiala:

Dribbelte Oranje in Grund und Boden. Machte dabei zu oft einen Schritt zu viel. Hatte die Großchance zum Siegtor (75.). Sein größter Gegner war der rutschige Rasen.

Gündogan:

Der Kapitän war viel präsenter als gegen Frankreich. Füllte gekonnt den Raum zwischen den Zauberern Musiala und Wirtz. Nach einer knappen Stunde runter.

Wirtz:

Mr. Überall. Der Leverkusener ist neben Kroos die prägende Figur der neuen Fußball-Freude. Technisch brillant und wehrhaft gegen robuste Attacken von Oranje.

Havertz:

Der Arsenal-Profi bewegt sich geschmeidig zwischen den Linien. Kein klassischer Mittelstürmer, aber immer auf der Lauer für den nächsten Pass von Wirtz oder Musiala.

Führich:

Kam für Gündogan, ging mutig drauf und zeigte bei einem Solo seine Qualitäten. Läuft es in Stuttgart weiter gut, ist er bei der EM als Backup dabei.

Groß:

Erste Länderspiel-Minuten seit September für den Brighton-Profi. Mit seiner Ballsicherheit und Übersicht kann er jederzeit die Rolle neben Kroos ausfüllen.

Füllkrug:

Kam für 20 Minuten als Joker für das Sturmzentrum und setzte wieder einmal den Lucky Punch. Tor Nummer elf im 15. Länderspiel untermauert seinen Wert für die EM.

Müller:

Der Routinier sang vor dem Spiel bei «Major Tom» laut mit. Den Tor-Jingle konnte er dann bei seiner Riesenchance nicht starten. Bei der EM soll er mit seiner Erfahrung punkten.

Henrichs:

Durfte in der Schlussphase als rechter Verteidiger ein paar Länderspiel-Minuten sammeln. Sein EM-Plus: Er kann auf beiden Seiten verteidigen.

Raum:

Kam wie sein Leipziger Kollege Henrichs für die Schlussphase. Wird vermutlich mit genau diesem um einen Turnierplatz kämpfen müssen.

(dpa)





Ich verliere lieber ein Spiel, in dem ich versucht habe, zu gewinnen, als eines zu verlieren, bei dem ich versucht habe, nicht geschlagen zu werden.

— Brendan Rodgers