Entscheidung gefallen! Can Uzun, Super-Talent des 1. FC Nürnberg und am vergangenen Torschütze beim 2:1-Heimerfolg des „Club“ gegen Eintracht Braunschweig, wird künftig für die Nationalmannschaft der Türkei spielen. Der Regensburger ist einer von vielen Spielern, die zwar in Deutschland geboren wurden, die aber im Nationaltrikot eines anderen Landes aufliefen.
Yildiray Basturk
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12 Tore hat der 18-jährige Uzun in 21 Spielen in der 2. Liga für den 1. FCN erzielt. Nun hat er sich offenbar entschieden.
„Ich habe auf mein Herz gehört. So eine Entscheidung ist keine Karriereentscheidung wie bei einem Vereinswechsel, sondern eine Herzensentscheidung“, sagte Uzun bei Sky, „die Nationalmannschaft muss man fühlen und hier haben mein Herz und mein Bauch gesagt, dass die Türkei die richtige Wahl für mich ist.“
Andere türkischstämmige Spieler aus Deutschland wie Nuri Sahin oder Yildiray Bastürk entschieden sich ebenfalls für das Team mit dem Halbmond.
Der im westfälischen Herne geborene Super-Dribbler Bastürk, entdeckt von Trainer-Legende Klaus Toppmöller beim VfL Bochum und gefördert von „Toppi“ bei Bayer 04 Leverkusen am Ball, debütierte unter Nationalcoach Senol Günes 2001 für die Türkei.
Willi Orban, geboren in Kaiserslautern, entschied sich im Oktober 2018 für das Geburtsland seines Vaters: Ungarn.
Ein anderer der mehr als 40 Fußballprofis, die nicht für Deutschland spielten, obwohl sie hier geboren wurden, war der von Legenden umwitterte Willi „Ente“ Lippens. Seine Sprüche, seine humorigen Einlagen („Ich verwarne Ihnen, Herr Lippens!“ – „Ich danke Sie!“) sind Kult.
Bondscoach František Fadrhonc nominierte ihn lediglich 1971 gegen Luxemburg (6:0) in Rotterdam. Die Ressentiments gegen „Donald Duck“, wie er im Team genannt wurde, waren zu stark. Von Rinus Michels 1974 für die WM in der BR Deutschland nominiert, kommentierte Lippens ausnahmsweise mal bösartig: „Mit mir wäre 1974 Holland und damit nur ein Deutscher Weltmeister geworden.“
Niko Kovac wurde 1971 in Berlin geboren. Ab 1996 spielte der Sohn kroatischer Eltern für „die Feurigen“, für das noch junge UEFA-Land Kroatien.
Der in Hamburg geborene Ivan Klasnic entschied sich ebenfalls für das Nationalteam Kroatiens.
Wie Orban in der Pfalz geboren, aber ebenfalls für eine andere Nationalmannschaft am Ball: Thomas „Tom“ Dooley. Der Sohn eines US-amerikanischen Soldaten folgte 1992 dem Ruf des US-Fußballverbandes (US Soccer).
Ich will kein guter Verlierer sein. Nichts ist ärgerlicher als Niederlagen. Sie machen mich rasend.
— Delron Buckley