Anthony Jung hatte jeden Grund zum Strahlen. "Mir geht's gerade ganz gut, ja", sagte der Matchwinner von Werder Bremen im Anschluss an den 1:0-Arbeitssieg gegen Darmstadt 98 im Viertelfinale des DFB-Pokals. Gut eine Woche nach der Geburt seines zweiten Kindes schwebt der Verteidiger nun auch sportlich im siebten Himmel - und lässt sein Team von Höherem träumen.
"Es fühlt sich gut an. Schön, dass wir eine Runde weiter sind als Mannschaft", sagte Jung, der gegen Ende einer zähen Partie in der vierten Minute der Nachspielzeit zur Erlösung der Werder-Fans getroffen hatte: "Und natürlich bin ich froh über mein erstes Tor in dieser Saison - und dann auch noch so ein wichtiges."
Für Werder scheint nach dem Viertelfinaleinzug, dem ersten seit 2021, in einem offenen Wettbewerb in dieser Saison viel möglich. Der insgesamt siebte Pokalsieg ist das Ziel - auch Jung machte daraus nach dem Sieg über Darmstadt keinen Hehl.
"Alles ist möglich. Das ist das System", sagte der 33-Jährige: "Wir müssen sachlich bleiben. Wenn wir unsere Leistung bringen, denke ich, dass was drin ist."
Die Geburt seines zweiten Sohnes am vorvergangenen Wochenende hatte Jung, der früh für Milos Veljkovic eingewechselt wurde, einen Extra-Push mitgegeben. Er erlebe gerade den "üblichen Wahnsinn mit zwei Kindern", sagte er: "Aber es macht sehr viel Spaß - das Schönste, was es gibt."
Für Werders Ex-Coach Florian Kohfeldt hingegen platzte am Dienstag der Traum von der Bilderbuch-Rückkehr ins Weserstadion. Der 42-Jährige, der die Bremer von 2017 bis 2021 in 142 Pflichtspielen betreut hatte, freute sich aber über den warmen Empfang in der ehemaligen Heimat. "Als wir unseren Spaziergang über den Weihnachtsmarkt gemacht haben, wäre ich fast stecken geblieben, weil sehr viele Leute sich gefreut haben mich zu sehen", erzählte Kohfeldt: "Und dass sie mich hier mit Applaus empfangen haben, hat mir etwas bedeutet."
(sid)
Wir Finnen haben über 80 Jahre darauf gewartet, an einer Endrunde eines großen Fußballturniers teilzunehmen. Da kommt es auf ein paar Monate nicht an.
— Lukas Hradecky zur Verschiebung der Europameisterschaft ins Jahr 2021.