Titel-Traum lebt: Bayer schlägt Stuttgart im Pokal-Kracher

von Jean-Pascal Ostermeier | sid22:50 Uhr | 06.02.2024
Titel-Traum lebt: Bayer schlägt Stuttgart im Pokal-Kracher
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Per Last-Minute-Sieg ins Halbfinale: Bayer Leverkusen hat im DFB-Pokal das Tor zum ersten Titel seit 1993 weit aufgestoßen und mächtig Selbstvertrauen für den Liga-Gipfel gegen Bayern München getankt. Im Duell der Überflieger besiegte das Team von Trainer Xabi Alonso den VfB Stuttgart nach zweimaligem Rückstand im Viertelfinale mit 3:2 (0:1), nur noch ein Sieg trennt die Werkself vom Endspiel in Berlin am 25. Mai.

Nationalspieler Jonathan Tah erzielte in der 90. Minute nach überragender Vorarbeit von Florian Wirtz das entscheidende Tor per Kopf. Robert Andrich (50.) und Amine Adli (66.) hatten für Bayer, das auch im 30. Pflichtspiel in dieser Saison ungeschlagen blieb, zuvor zweimal ausgeglichen. 

Der Werksklub folgt damit den beiden Zweitligisten Fortuna Düsseldorf und 1. FC Kaiserslautern und geht als großer Favorit ins Halbfinale. Am Samstag (18.30 Uhr/Sky) kommt es in der BayArena zum nächsten vermeintlichen "Finalspiel" gegen die Bayern, die mit einem Sieg die Bundesliga-Tabellenspitze übernehmen könnten.

Waldemar Anton (11.) und Chris Führich (58.) hatten die Stuttgarter zweimal in Führung gebracht. Der Überraschungs-Dritte der Liga verpasste damit die große Chance auf den vierten Pokalsieg (letztmals 1997).

Als "sehr, sehr bitter" bezeichnete VfB-Trainer Sebastian Hoeneß am ARD-Mikrofon den Ausfall von Starstürmer Serhou Guirassy, der erst am Montag vom Afrika-Cup zurückgekehrt war, aufgrund von Magen-Darm, muskulären Problemen und Reisestress aber in Stuttgart blieb. "Leverkusen ist die beste Mannschaft der Saison. Wir wollen für eine Überraschung sorgen", so Hoeneß.

Favorit Bayer rotierte im Vergleich zum 2:0 in Darmstadt gleich fünf Mal. Alonso setzte in der Offensive wieder auf Jeremie Frimpong, Jonas Hofmann und Patrik Schick, im Tor durfte Pokalkeeper Matej Kovar ran, in der Dreierkette feierte Edmond Tapsoba sein Startelf-Comeback. 

Beim Afrika-Cup sorgte dessen Eigentor für das Achtelfinal-Aus von Burkina Faso - und auch beim Führungstor des VfB patzte der 25-Jährige. Tapsoba verlor Anton aus den Augen, der mit seinem platzierten Kopfball Kovar keine Chance ließ.

In der Liga hatte der VfB der Werkself im Dezember ein leistungsgerechtes 1:1 abgetrotzt. Mit dem Rückenwind von zuletzt zwei Siegen und 8:3 Toren hielten die Gäste um 14-Tore-Stürmer Deniz Undav von Beginn an kämpferisch dagegen, gewannen in den ersten 20 Minuten über 70 Prozent der Zweikämpfe.

Die Gastgeber kamen nach der schwierigen Anfangsphase aber immer besser ins Spiel. Frimpong wurde von Hiroki Ito von den Beinen geholt, der Pfiff von Schiedsrichter Daniel Schlager blieb jedoch aus (22.). Alonso passte das überhaupt nicht, ungewohnt oft diskutierte der Spanier an der Seitenlinie mit den Unparteiischen. 

Die Abschlüsse waren zunächst noch zu harmlos, Alejandro Grimaldo (42.) per Freistoß und zweimal Schick (44./48.) zwangen VfB-Keeper Alexander Nübel dann aber zu Glanztaten.

Es folgte ein offener Schlagabtausch. Andrich erzielte per Traumtor aus 20 Metern den verdienten Ausgleich, Führich ließ die ausverkaufte Arena wieder verstummen. Aber nur kurz, bis der eingewechselte Adli allen enteilte. Als Tah in der Schlussminute der regulären Spielzeit traf, stand die BayArena kopf. 

(sid)




Dass ein Trainer wie Otto Rehhagel davon träumt, einmal in Schalke zu trainieren, ehrt uns natürlich sehr. (...) Mit seiner Verehrung für Schalke steht er jedoch nicht allein.

— Günter Eichberg, Präsident des FC Schalke 04, über Otto Rehhagel.