RB Leipzig kombiniert sich ins Cup-Achtelfinale

von Marcel Breuer | dpa20:35 Uhr | 22.12.2020
Leipzigs Spieler bejubeln die Führung. Foto: Stefan Puchner/dpa
Foto: Stefan Puchner

Julian Nagelsmanns Leipziger Passmaschinen dürfen weiter vom zweiten DFB-Pokal-Finale nach 2019 träumen und haben die Hoffnungen des FC Augsburg auf eine Überraschung zerstört.

Trotz drückender Dominanz und Chancen fast wie am Fließband vor allem in der ersten Hälfte zog Champions-League-Halbfinalist RB Leipzig am Ende nur mit 3:0 (1:0) ins Achtelfinale des Cup-Wettbewerbs ein.

Willi Orban bescherte RB Leipzig in dem Duell zweier Fußball-Bundesligisten vor der Mini-Winterpause in der 11. Minute schon früh die verdiente Führung. Erst Joker Yussuf Poulsen (75.) beseitigte dann alle Zweifel an einem Comeback der phasenweise an die Wand kombinierten Augsburger. Angeliño (82.) setzte mit einem Traumschlenzer sogar noch einen drauf.

Von der ersten Minute an herrschte im Strafraum der Augsburger Ausnahmezustand. Die Leipziger entfachten in der ersten halben Stunde einen Dauerdruck, dem die Hausherren mit einer Viererkette in der Abwehr und einer Fünferkette im Mittelfeld standhalten wollten. Das gelang jedoch nicht lange. Nach nicht einmal 15 Minuten krönte Orban den Einbahnstraßen-Fußball seiner Leipziger nach einer Ecke von Angelino per Kopf zur Führung.

Die beiden Änderungen in Nagelsmanns Startelf, Dani Olmo und Emil Forsberg für Tyler Adams und Yussuf Poulsen, zahlten sich aus. Gegen tiefstehende Augsburger wollte er «bewegliche und unbequeme» Spieler haben. Die mit fünf Neuen gestarteten Augsburger liefen nur hinterher und kamen kaum einmal über die Mittellinie. Mehrmals musste hingegen Torwart Rafal Gikiewicz einen höheren Rückstand verhindern. Michael Gregoritsch konnte beim FCA als einzige nominelle Spitze überhaupt nichts ausrichten.

Die Leipziger hatten das Pokalspiel eigentlich wegen der hohen Belastung mit Englischen Wochen ins neue Jahr verschieben wollen - von nachlassender Power war zwei Tage vor Weihnachten aber nichts zu bemerken. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf Gikiewicz zu, doch RB ging einmal mehr zu schludrig mit den vielen hochkarätigen Torchancen um.

Von der Schärfe aus dem letzten Aufeinandertreffen im DFB-Pokal im April 2019, als nach dem Schlusspfiff sogar Funktionäre beider Teams aneinandergerieten, war diesmal nichts zu sehen. Dafür machten Kevin Kampl (50.) und Forsberg (52.) nach dem Seitenwechsel mit den Torschussübungen für Gikiewicz weiter.

Die Augsburger attackierten nun jedoch früher und setzten sich sogar vorübergehend in der Leipziger Hälfte fest. Ruben Vargas (71.) versuchte aus der Distanz nochmal ein Zeichen für den FCA zu setzen. Doch der in der 63. Minute für Forsberg eingewechselte Poulsen machte in der Schlussphase mit einem trockenen Schuss alles klar, ehe auch noch Angeliño traf.

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(dpa)



Es ist sehr enttäuschend, wenn der Trainer einem erfahrenen Spieler sagen muss, das der Gegner an ihm vorbeiläuft.

— Eduard Geyer