Ranking - Wo Schalke 04 noch vor dem BVB ist…

von Carsten Germann18:30 Uhr | 27.10.2021
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Die „ewige Tabelle“ der Fußball-Bundesliga kennt fast jeder Fan und Fußballinteressierte in Deutschland. Wie aber sähe eine Ewig-Rangliste im DFB-Pokal aus? Klar, der FC Bayern München, in allen Statistiken und Rankings allgegenwärtiger Branchenführer, wäre auch hier schon allein wegen 20 gewonnener Pokal-Titel vorn. Aber wie sieht es hinter den Münchnern aus? Stand der Daten: 26. Oktober 2021.

Kicker.de hat am Dienstag diese Frage aufgegriffen. Umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regelung hat das Portal vor dem Start in Runde zwei eine „ewige Tabelle“ im DFB-Pokal erstellt – von Platz eins bis 875. Mit einigen überraschenden Veränderungen gegenüber dem All-Time-Ranking in der Bundesliga, wo Borussia Dortmund hinter dem FC Bayern auf Platz zwei steht. Die Dortmunder überholten in der Liga am dritten Spieltag der Saison 2016/2017 den bisherigen Zweiten Werder Bremen.

Die Bremer sind, neben dem FC Bayern und noch drei weiteren Vereinen im DFB-Pokal besser platziert als die Borussia. Wie kommt das? Bremen holte 157 Siege aus 242 Pokal-Spielen plus 26 Unentschieden, das macht nach Drei-Punkte-Wertung 497 Zähler. Sechs Mal (zuletzt 2009) gewannen die Bremer den „Pott“, bei zehn Final-Teilnahmen insgesamt. Das bringt sie in der „ewigen Tabelle“ des DFB-Pokals von Kicker.de auf Rang drei. Der Bundesliga-Absteiger verabschiedete sich allerdings in diesem Jahr schon in Runde eins (0:2 beim VfL Osnabrück).

Ewige Pokal-Tabelle: Deshalb steht Schalke vor dem BVB

Zweiter ist BVB-Erzrivale Schalke 04. Die „Königsblauen“ gewannen – wie Dortmund – fünf Mal den DFB-Pokal (zuletzt 2011). Sie fuhren aber 164 und damit 40 Siege mehr als der Rivale. Nimmt man die 24 Remis der Schalker dazu, kommt der Revierklub auf 516 Punkte. Dortmund (124 Siege / 392 Punkte) belegt nur Rang sechs. Warum? Borussia Dortmund leistete sich vor 2007/2008 (Finale) fünf Mal ein „Aus“ in der ersten oder der zweiten Runde. Der BVB verlor zwischen 2014 und 2016 drei Finals in Folge. 55 Spiele weniger als der FC Schalke 04 machten die Dortmunder im Pokal insgesamt.

Schalke 04 musste bis Dienstagabend und dem 0:1 bei 1860 München seit 2015 nicht mehr vor der 2. Runde die Segel streichen. Die „Knappen“ können ihren zweiten Platz im Pokal-Ranking hinter Bayern in dieser Saison aber nicht mehr ausbauen.

„Club“ verpasste Verschiebung in der Top 10

Sehr wohl aber der VfB Stuttgart auf Platz vier! Die Schwaben gewannen 130 ihrer 209 Pokalspiele, liegen mit 408 Punkten knapp vor dem 1. FC Köln (404). Der Pokalerfolg von 1983 war der bislang letzte Titelgewinn der Kölner. Seinen Vorsprung kann der VfB in der zweiten Runde im direkten Duell gegen die Rheinländer ausbauen – oder die Kölner verkürzen ihrerseits auf einen Zähler und überholen die Schwaben theoretisch schon bei Verlängerung oder Sieg im Achtelfinale.

Eintracht Frankfurt gewann bereits fünf Mal den DFB-Pokal – hat aber seine Chancen, Platz sieben in der „ewigen Tabelle“ mit 386 Punkten und zwölf Zählern vor Borussia Mönchengladbach auszubauen, schon in der ersten Runde vertan. 0:2 beim Drittligisten Waldhof Mannheim, man hat in Frankfurt schon besser gelacht...

Eine Veränderung in der Top 10 verpasste am späten Dienstagabend der 1. FC Nürnberg (357 Punkte). Der „Club“ verlor 3:5 (n. E.) gegen den Hamburger SV und konnte die Hamburger (360 Punkte) im direkten Aufeinandertreffen nicht von Platz neun verdrängen.

Ein Meister (fast) ganz unten

Das Kicker-Ranking zeigt weitere, erstaunliche Zahlen. 400 Klubs nahmen am DFB-Pokal teil, ohne je einen einzigen Punkt zu holen.

Null Punkte aus acht DFB-Pokalspielen – diese triste Bilanz führte den stolzen DDR-Rekordmeister BFC Dynamo Berlin – drei Mal FDGB-Pokalsieger vor der Wiedervereinigung – auf den 872. und drittletzten Platz. Schlechter als die Berliner waren nur der südbadische Klub FC 08 Villingen (elf Spiele) und der FC Schönberg 95 aus Mecklenburg-Vorpommern. Der Klub, für den u. a. Heiko März und Jonny Otten spielten, trat sieben Mal im Pokal an und kassierte dabei 40 Gegentore. Allein gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:15) verzeichnete man 2004 (1. Runde) und gemeinsam mit dem Horner TV (1977 gegen 1860 München) die zweithöchste Niederlage aller Zeiten in einem DFB-Pokalspiel. Höher verlor nur die DJK Waldberg 1997 in Nürnberg. 1:16 – und gegen wen? Klar, gegen den ewigen Tabellenführer FC Bayern München…



Sie heißen Sir Erich.

— Wolfgang Ley, DSF, mit einer besonders originellen Interview-Eröffnung zu Erich Ribbeck.