Nach Überstunden: Union in der zweiten Pokalrunde

von Jean-Pascal Ostermeier | sid20:38 Uhr | 01.08.2022
Nach Überstunden: Union in der zweiten Pokalrunde
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Union Berlin steht nach einem Kraftakt in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Der Europe-League-Teilnehmer setzte sich im Ost-Duell beim Regionalligisten Chemnitzer FC nach Verlängerung mit 2:1 (1:1, 0:0) durch. Am Samstag wartet zum Bundesligaauftakt der Stadtrivale Hertha BSC, der seinen Traum vom Finale im Olympiastadion am Sonntag bereits begraben musste.

Jordan Siebatcheu (64.), als Nachfolger des zu Nottingham Forest gewechselten Torjägers Taiwo Awoniyi geholt, und der eingewechselte Kevin Behrens (114.) trafen für den letztjährigen Halbfinalisten aus Köpenick, der keineswegs glänzte. Tobias Müller (62.) hatte Chemnitz in Führung gebracht.

"Es ist eine Mannschaft, die immer spielerische Lösungen sucht. Da braucht es eine wirklich gute Leistung von uns", sagte Union-Trainer Urs Fischer, der im Vorfeld unter heftigen Rückenschmerzen gelitten hatte, vor dem Anpfiff am Sky-Mikrofon.

Fischers Mannschaft übernahm früh die Spielkontrolle beim gut eingestellten Außenseiter. Kapitän Christopher Trimmel schoss aus guter Postion ans Außennetz (14.), Innenverteidiger Robin Knoche prüfte zwei Minuten später den Chemnitzer Keeper Jakub Jakubov nach einer Ecke. Das war es dann aber erstmal vom Favoriten. Bei Union mit den Neuzugängen Janik Haberer und Siebatcheu fehlte es im letzten Drittel zunehmend an Präzision. 

Und der CFC, trainiert von Ex-Profi Christian Tiffert (225 Bundesligaspiele), wurde im Verlauf des Spiels immer mutiger. Die Mehrzahl der 13.465 Fans im Stadion an der Gellertstraße applaudierte zur Halbzeit zufrieden, weil die Unioner kaum noch vor das Chemnitzer Tor kamen.

In der 51. Minute hatten die Anhänger der Himmelblauen gar den Torschrei auf den Lippen. Max Roscher lief aus halbrechter Position frei auf den Berliner Kasten zu, Frederik Rönnow parierte den Flachschuss in der kurzen Ecke mit Mühe.

Wenig später war es dann so weit: Eine perfekt getretene Freistoßhereingabe von Kilian Pagliuca landete auf der Stirn von Müller, der Rönnow keine Chance ließ. Die Party dauerte aber keine zwei Minuten, die Flanke des gerade eingewechselten Andreas Voglsammer verwertete US-Nationalspieler Siebatcheu mit einem artistischen Schuss aus der Drehung.

Danach drängte Union, angeführt vom starken Trimmel, vergeblich auf die Entscheidung nach 90 Minuten. Zumindest umging Union das Elfmeterschießen, weil Trimmel eine Ecke maßgerecht für Behrens servierte.

(sid)



Wir machen viele elementare Fehler. Manchmal musst du bei einigen Spielern beim Urschleim anfangen, und so viel Zeit hast du gar nicht, aus manchen Spielern noch bundesligataugliche Männer zu machen.

— Eduard Geyer