Knatsch-Klub Hannover 96 hat den ersten Stresstest der neuen Saison problemlos bestanden und die Konfliktgefahr zunächst gebannt. Der Fußball-Bundesligist, der in der vergangenen Spielzeit einen internen Dauerzoff verkraften musste, gewann in der ersten Runde des DFB-Pokals locker mit 6:0 (3:0) beim Drittligisten Karlsruher SC.
Sonntag, 19.08.2018
Kevin Wimmer (17.), Ihlas Bebou (31.), Niclas Füllkrug (41.) per Foulelfmeter, Takuma Asano (51.) und Hendrik Weydandt (85. und 90.) trafen für die Niedersachsen, die im ersten Punktspiel am Samstag zum Nordduell bei Werder Bremen antreten müssen. Für das Erreichen der zweiten Runde kassierte Hannover die garantierte Summe in Höhe von 332.000 Euro.
Schon in den Wochen vor dem Pokalspiel hatte sich eine Beruhigung der Lage an der Leine angedeutet. Die Fans haben ihren Stimmungsboykott vorerst beendet, Trainer Andre Breitenreiter (44) verlängerte seinen Vertrag bis 2021, Eigengewächs Waldemar Anton stieg zum neuen Kapitän auf.
Trotz der positiven Vorzeichen könnte die zweite Saison nach dem Aufstieg schwierig werden. Das Nicht-Verhältnis zwischen Präsident Martin Kind und Teilen der Anhängerschaft kann schnell wieder zu einem Stimmungsumschwung führen. Nach der Ablehnung einer Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) verfolgt Kind seine Übernahmepläne mittlerweile vor dem Ständigen Schiedsgericht. Gut möglich, dass der Gang durch weitere Instanzen folgt.
In Karlsruhe mussten die Gäste ohne Neuzugang Genki Haraguchi, Felipe, Timo Hübers und Edgar Prib auskommen. Von den Neuen liefen Walace, Asano und Wimmer von Beginn an auf. Zwischen den Pfosten stand die neue Nummer eins Michael Esser, der den bisherigen Stammtorwart Philipp Tschauner ablöste.
Vor 12.234 Zuschauern im Wildparkstadion war in der ersten Viertelstunde kein Klassenunterschied zu erkennen, der KSC hielt gut mit. Hannover war nur bei Standards gefährlich - das reichte allerdings zur Führung. Nach einem Freistoß von Pirmin Schwegler war Innenverteidiger Wimmer mit dem Kopf zur Stelle.
Im Anschluss kontrollierte 96 weitgehend problemlos das Geschehen. Nach erneuter Vorarbeit Schweglers baute Bebou den Vorsprung aus. In den Minuten danach lag der dritte Treffer in der Luft, der KSC war in dieser Phase deutlich unterlegen. Füllkrug schraubte das Ergebnis noch vor der Pause vom Elfmeterpunkt in die Höhe.
Kurz nach dem Seitenwechsel vergab Füllkrug die große Chance auf das vierte Tor (48.), der Japaner Asano machte es wenig später besser. Die Gastgeber hatten dem Erstligisten kaum etwas entgegenzusetzen.
(sid)
Man sollte jetzt nicht alles so schlecht reden, wie es war.
— Fredi Bobic