Mit Bayern München und Bayer 04 Leverkusen verabschiedeten sich am Mittwoch die Finalisten von 2020 frühzeitig aus dem DFB-Pokal. Der 1. FC Köln gewann beim VfB Stuttgart und machte damit eine kuriose Pokal-Runde perfekt.
Dienstag, 26.10.2021
Borussia Dortmund und RB Leipzig, die beiden Final-Teilnehmer von 2021, lösten ihre Pflichtaufgaben gegen den FC Ingolstadt (2:0) und beim Regionalligisten SV Babelsberg 03 (1:0) mehr oder weniger souverän. Der BVB und RBL sind die letzten verbliebenen Klubs, die nach 2001 in einem DFB-Pokalfinale standen. Dazu kommt noch der 1. FC Union Berlin, Finalist von 2001 (0:2 gegen den FC Schalke 04), der beim 3:1 bei Waldhof Mannheim die Verlängerung brauchte
2. Runde: Schlechte Zeit für Finalisten…
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine der seit 2002 gespielten Final-Paarungen am 21. Mai 2022 im Berliner Olympiastadion wiederholt, ist seit Mittwochabend ziemlich schmal. Die Sieger der Jahre 2009, 2015 und 2018, Werder Bremen, VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt, waren schon in Runde eins aus dem „Pott“ gekippt worden.
Neben dem Serien-Sieger FC Bayern ist ein weiterer Finalist der letzten 20 Jahre ausgeschieden. Der VfB Stuttgart, der am 1. Juni 2013 die Chance hatte, das historische „Triple“ des FC Bayern mit einem Erfolg im DFB-Pokalfinale (2:3) noch zu verhindern, scheiterte vor heimischer Kulisse am 1. FC Köln (0:2). Die Kölner selbst standen zuletzt 1991 im Finale.
Ein überraschender Sieger der 2000er-Jahre, der 1. FC Nürnberg (2007), blieb beim 3:5 nach Elfmeterschießengegen den Hamburger SV am Dienstag auf der Strecke. Der HSV, der mit dem Pokalsieg 1987 seinen bislang letzten Titel holte, kann weiter auf den ersten Final-Einzug seit fast 35 Jahren spekulieren.
Das Finale 2022 könnte – so Dortmund und Leipzig nicht patzen – zur Oldie-Diskothek werden. Den Amateuren von Hertha BSC gelang mit dem Finaleinzug 1993 gegen Bayer Leverkusen (0:1) eine der größten Sensationen der Wettbewerbs-Historie. Die Hertha-Profis wahrten nun die Chance aufs Finale im eigenen Stadion durch ein 3:1 beim Regionalligisten Preußen Münster.
Gladbach, KSC, Hamburg – die Sehnsucht nach dem Finale
Borussia Mönchengladbach deklassierte den Rekord-Pokalsieger FC Bayern München mit 5:0 (Fussballdaten.de berichtete) und darf nun vom ersten Finale seit mehr als 25 Jahren träumen. Zuletzt standen die „Fohlen“ 1995 im Endspiel in Berlin gegen den VfL Wolfsburg (3:0) auf dem Rasen. Der Karlsruher SC, der in Leverkusen beim 2:1 die zweite, ganz große Überraschung dieser Runde schaffte, war 1996 im Finale. Allerdings verloren die Badener das Südwest-Derby in Berlin gegen den eine Woche zuvor aus der Bundesliga abgestiegenen 1. FC Kaiserslautern (0:1) – und verpassten die Krönung der Ära von „Wild Winnie“ Schäfer.
„Sechzig“ wartet seit fast 60 Jahren auf ein Finale…
Zwei Mannschaften, die 30 Jahre oder länger auf ein DFB-Pokalfinale warten, „arbeiteten“ sich am Mittwoch förmlich weiter. Hannover 96 (3:0 gegen Fortuna Düsseldorf), Sensations-Pokalsieger von 1992, und der Finalist von 1988, der VfL Bochum (7:6 n. E. gegen den FC Augsburg), sind noch in der Verlosung.
Am längsten auf ein Finale wartet unter den verbliebenen Klubs allerdings 1860 München (1:0 gegen den FC Schalke 04, den Pokalsieger von 2011, 2002 und 2001). Die „Löwen“ setzten sich 1964 im Pokalfinale von Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt (2:0) durch.
Mein kleines Stoßgebet an den Fußball-Gott: Mal wieder über Sinsheim abbiegen.
— Julian Nagelsmann