Homburg-Coup: Unterklassige Klubs machen Fürth zornig (er)

von Carsten Germann10:40 Uhr | 01.11.2023
Foto: Imago

Sensation perfekt! Der FC Homburg aus der Regionalliga Südwest schlug am frühen Dienstagabend den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth mit 2:1 (1:0) in der 2. Runde des DFB-Pokals. Ein tieferer Tiefpunkt für das „Kleeblatt“.

Da hätte man auch vorher drauf kommen können. Der FC Homburg hatte in Runde 1 den Bundesligisten SV Darmstadt 98 mit 3:0 eliminiert.

  • Es war der zweithöchste Sieg eines Viertligisten gegen ein Team aus der Bundesliga nach Berliner AK gegen 1899 Hoffenheim (4:0) in der 1. Runde 2012/2013.
  • Drei Mal hatte der Ex-Bundesligist aus dem Saarland (zuletzt 1989/90 mit einem gewissen Christian Streich…), der in der 4. Liga derzeit auf Rang 6 steht, schon einmal das Pokal-Viertelfinale (1976, 1980, 1996) erreicht. Nun steht der FCH im Achtelfinale.

„Wir brauchen wieder viel Matchglück, einen sehr guten Tag und Fürth einen gebrauchten“, sagte FCH-Trainer und Ex-Bundesligaprofi Danny Schwarz (48) in einem Kicker-Interview, das am Montag erschien, „aber eine Chance gibt es im Fußball immer, gerade im DFB-Pokal.“

2 Torschüsse

Das stimmt. Genau so kam es. Die Homburger zeigten sich gegen den Favoriten aus der 2. Liga absolut effektiv.

  • Aus 2 Schüssen auf das Tor von Fürth-Torhüter Andreas Linde machten sie 2 Tore durch Fabian Eisele und Phil Harres.
  • 31 Prozent Ballbesitz reichten dem FCH zum Sieg.
  • Homburg-Torhüter Tom Kretzschmar wehrte 5 Schüsse der Fürther ab.

Für Fürth ging der Pokal-Albtraum damit weiter.

Raus gegen 5. Liga? Das geht!

  • Die Mannschaft von Ex-Stuttgart-Coach Alexander Zorniger scheiterte zum 3. Mal in Folge an einem Amateurteam.
  • War es 2021 Nordost-Regionalligist SV Babelsberg 03 (6:7 nach Elfmeterschießen), so verlor der 3-malige Deutsche Fußballmeister in der ersten Runde 2022 bei den Stuttgarter Kickers mit 0:2 bei einem Fünftligisten – und nun beim viertklassigen FC Homburg.

Ein schönes Detail: Homburg lief mit einem Werbeschriftzug für Kondome auf den Trikot-Ärmeln auf. Eine Reminiszenz an die legendäre Kondom-Trikotwerbung des damaligen Bundesligisten, die 1988 für einen mittelschweren Skandal im prüden DFB-Deutschland sorgte und den saarländischen Underdog bundesweit in die Schlagzahlen gebracht hatte. Aber das ist eine andere Geschichte… 



Wir haben das 2:1 zu einem guten Zeitpunkt geschossen. Wie so oft haben die Tore entschieden im Fußball.

— Christoph Kramer nach einem 3:1 gegen Paderborn.