Vizemeister RB Leipzig hat mit einem glanzlosen Auftritt die 2. Runde des DFB-Pokals erreicht. Der Champions-League-Teilnehmer war gegen den unbekümmerten Sechstligisten Sportfreunde Dorfmerkingen eine Halbzeit lang überhaupt nicht bei der Sache, erst durch eine kleine Leistungssteigerung nach der Pause und den Kräfteverschleiß bei den Amateuren gab es ein am Ende standesgemäßes 5:0 (1:0). Eine Woche vor dem Start in die Bundesliga mit dem Spiel bei Schalke 04 (Samstag, 18.30 Uhr/Sky) sind die Sachsen von ihrer Bestform aber offensichtlich noch ein gutes Stück entfernt.
Sonntag, 13.08.2017
Vor 10.460 Zuschauern in der Ostalb-Arena des Drittligisten VfR Aalen, einst Station von Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl, gingen die Gäste durch Marcel Sabitzer in Führung (4.), spielten gegen die respektlosen Amateure dann aber unkonzentriert und pomadig. Timo Werner scheiterte zudem noch mit einem Foulelfmeter an Torhüter Christian Zech (25.). Nach dem zweiten Treffer von Sabitzer (47.) ging dem Sechstligisten zusehends die Puste aus. Die weiteren Tore erzielten Werner (56.), Yussuf Poulsen (59., Foulfmeter) und Naby Keita (65.).
Die Dorfmerkinger hatten es zuvor einmal in die 1. Runde des DFB-Pokals geschafft, dort unterlagen sie 1998 den Stuttgarter Kickers mit 0:3. Gegen jene Kickers, nunmehr Regionalligist, qualifizierte sich der Dorfklub im Mai durch ein 3:1 im Finale des WFV-Pokals zum zweiten Mal für die 1. Hauptrunde. Größere Berühmtheit erlangte die Mannschaft aber, weil sie sich die Trophäe bei der Jubelsause auf Mallorca klauen ließ. Vier Tage später war sie wieder da.
Die Amateure, die vom ehemaligen Stuttgarter Bundesliga-Profi Helmut Dietterle betreut werden, verteidigten zumindest eine Halbzeit lang geschickt, gingen unbekümmert zur Sache. Angreifer Daniel Nietzer war zeitweise so flink unterwegs, dass ihn Dayot Upamecano und Konrad Laimer jeweils nur durch Fouls stoppen konnten - beide sahen dafür Gelb. Zwei Szenen, die ins Bild passten.
Tatsächlich wirkte der Bundesligist nach der Führung unkonzentriert und zu lässig. Fünf Minuten, nachdem Werner an Zech gescheitert war, musste Torhüter Peter Gulasci bei einem Freistoß des früheren Zweitligaprofis Marco Haller sogar den Ausgleich verhindern (30.). Wieder fünf Minuten später grätschte Upamecano dem auf und davon stürmenden Nietzer gerade noch den Ball vom Fuß.
Leipzigs Trainer Hasenhüttl, der zweieinhalb Jahre den VfR Aalen trainiert und in die zweite Liga geführt hatte, sah sich kurz vor der Pause sogar gezwungen, den schwachen Neuzugang Laimer vom Platz zu nehmen und Dominik Kaiser zu bringen (41.). Aus der Kabine kamen die Leipziger dann doch viel entschlossener, die Treffer gegen nachlassende Dorfmerkinger waren der Ausdruck der deutlichen Überlegenheit.
(sid)
Bei aller Freundschaft: Ich habe es nicht übers Herz gebracht, den Austrianern nach einer Niederlage die Hand zu geben.
— August ,,Gustl" Starek, Rapid-Legende, über das Wiener Derby gegen die Austria.