Borussia Mönchengladbach hat sich beim mitreißenden Zweitliga-Spitzenreiter Darmstadt 98 früh aus dem DFB-Pokal verabschiedet. Die Mannschaft von Trainer Daniel Farke enttäuschte beim 1:2 (0:1) gegen aufmüpfige Lilien über weite Strecken und verpasste nach einer uninspirierten Vorstellung den Einzug ins Achtelfinale.
Dienstag, 18.10.2022
Phillip Tietz (23.) und Aaron Seydel (79.) schockierten den favorisierten Bundesligisten im stimmungsvollen Stadion am Böllenfalltor - und sorgten nach 2013 für den erneuten Sieg des Underdogs. Luca Netz (48.) war nur der zwischenzeitliche Ausgleich gelungen. Schon vor neun Jahren waren die Fohlen im Elfmeterschießen in der ersten Runde beim damaligen Drittligisten Darmstadt gescheitert.
"Ein Duell auf Bundesliga-Level" hatte Farke vor der Partie erwartet. Dazu stellte der Gladbacher Coach die Elf des dreimaligen Pokalsiegers im Vergleich zum Liga-Spiel in Wolfsburg (2:2) lediglich auf zwei Positionen um, Netz und Startelf-Debütant Nathan Ngoumou rückten ins Team.
Die Partie vor 15.850 Fans startete für die Borussen aber mit einem Schockmoment. Torhüter Yann Sommer knickte früh beim Abfangen einer Hereingabe um, er konnte zunächst zwar weiterspielen, musste dann aber doch bereits nach zwölf Minuten durch Tobias Sippel ersetzt werden.
Auch sonst lief beim Bundesliga-Sechsten nicht viel zusammen. Behäbig, ideenlos, anfällig - so präsentierte sich Farkes Elf, die lange kein Mittel gegen den leidenschaftlichen Auftritt der Darmstädter fand. Tietz bestrafte Gladbach, als er nach überlegter Vorarbeit von Marvin Mehlem nur noch einschieben musste.
Die Lilien warfen weiter alles in die Waagschale, Matthias Bader traf aus der Distanz die Querlatte (33.). Der Kracher wirkte wie ein Weckruf für die Gäste vom Niederrhein, die kurz vor der Pause erstmals gefährlich wurden. Marcus Thuram (37.) und Ngoumou (40.) scheiterten aber.
Der VfL knüpfte im zweiten Durchgang direkt daran an, Netz sorgte mit einem strammen Abschluss für den Ausgleich. Das Team von Trainer Torsten Lieberknecht, das am Wochenende die Zweitliga-Spitze erobert hatte, blieb aber giftig und meldete sich durch Braydon Manus (50.) Pfostenkopfball umgehend zurück.
In der Folge entwickelte sich teilweise ein offener Schlagabtausch. In der hitzigen Atmosphäre kam bei der Borussia aber häufig der entscheidende Pass nicht an, bei den weiter tapfer kämpfenden Darmstädtern schwanden dagegen etwas die Kräfte.
(sid)
Außer mir wollte mit ihm keiner was zu tun haben. Er lebte wie auf einer Wasserburg und ich war der einzige Steg zu ihm, doch auch der ist jetzt abgebrochen.
— FC-Idol Toni Schumacher über die Entlassung von Trainer Rinus Michels in Köln.