Uwe Rösler hat seinen ersten Erfolg als Trainer von Fortuna Düsseldorf gefeiert und den Klub in einem packenden DFB-Pokalfight erstmals seit 24 Jahren wieder ins Viertelfinale geführt. Im zweiten Spiel unter dem neuen Coach gewann der Fußball-Bundesligist bei Röslers Rückkehr auf den Betzenberg mit 5:2 (1:2) beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern.
Dienstag, 04.02.2020
Nana Ampomah (9.), Rouwen Hennings (49./78.), Matthias Zimmermann (65.) und Kevin Stöger (83.) schossen die Rheinländer in die Runde der letzten Acht (3. und 4. März) und bescherten dem Tabellenvorletzten neuen Schwung für den Abstiegskampf in der Liga. Der Doppelpack von Christian Kühlwetter (10./39., Foulelfmeter) genügte den tapfer kämpfenden Lauterern nicht zur Überraschung.
Vor der Partie hatte Rösler, der in der Saison 1998/99 für Kaiserslautern gespielt hatte, vor dem Underdog gewarnt. Die Favoritenrolle sei "nicht einfach", sagte der Nachfolger von Friedhelm Funkel: "Aber wir müssen und wollen sie annehmen. Man muss von der ersten Minute an spüren, dass wir der Bundesligist sind."
Die Forderung ihres Trainers setzten die Düsseldorfer, die 1996 zuletzt über das Achtelfinale hinausgekommen waren, allerdings nur bedingt um. Vor 35.340 Zuschauern im stimmungsvollen Fritz-Walter-Stadion knüpften die Fortuna-Profis erst nach der Halbzeit an die ansprechende Leistung bei Röslers Debüt gegen Eintracht Frankfurt (1:1) an.
Zwar bemühte sich Düsseldorf in Durchgang eins um Spielkontrolle, die frühe Führung durch den sehenswerten Drehschuss von Ampomah brachte aber nicht die erhoffte Sicherheit. Stattdessen antwortete Kühlwetter nach einem Konter für Kaiserslautern - und legte kurz vor der Pause per Elfmeter nach einem Foul von Niko Gießelmann an Florian Pick nach.
Ohne den verletzten Neuzugang Valon Berisha (muskuläre Probleme) und den zuletzt angeschlagenen Stöger, der erst zur Pause kam, fehlte Düsseldorf zunächst die Kreativität im Spiel nach vorne. Die Defensive um Last-Minute-Verpflichtung Mathias Jörgensen hatte zudem Probleme mit den schnellen FCK-Stürmern.
Angetrieben von ihren Fans zeigten die Lauterer im mutigen 4-3-3 dagegen, weshalb sie in den vorherigen Runden bereits Mainz 05 und den 1. FC Nürnberg ausgeschaltet hatten. Mit Leidenschaft, Kampfgeist und schnellem Umschaltspiel wehrten sich die Pfälzer gegen den individuell stärkeren Gegner.
Auch nach der Pause setzten die Gastgeber durch Hikmet Ciftci (48.) das erste Ausrufezeichen. Düsseldorf nahm den Pokalfight erst nach Hennings' sehenswertem Ausgleich an, der eingewechselte Kelvin Ofori verpasste kurz darauf die Führung (55.).
Rösler trieb seine Mannschaft anschließend immer wieder nach vorne und sah sogar die Gelbe Karte - Zimmermann, Hennings und Stöger trafen danach.
(sid)
Wir geben den Herren keine Chance zum Schlafen. Das können sie anschließend in England tun.
— Franz Beckenbauer über das Besuchsprogramm der FIFA-Funktionäre zur WM 2006