Emotionales Duell für Tuchel und Streich

von Marcel Breuer | dpa10:46 Uhr | 04.04.2023
Immer mit viel Emotionen bei der Arbeit: Bayern-Trainer Thomas Tuchel.
Foto: Tom Weller/dpa

Im Trainer-Duell zwischen Thomas Tuchel und Christian Streich ging es schon vor langer Zeit leidenschaftlich zu.

«Es ist schwer, gegen Christian nicht emotional zu coachen, weil er emotional coacht. Wir wollten uns in den letzten Jahren nicht die Butter vom Brot nehmen lassen», sagte der neue Bayern-Trainer Thomas Tuchel vor dem Pokal-Viertelfinale der Münchner am Abend (20.45 Uhr/ARD und Sky) zu Hause gegen den SC Freiburg. Für Tuchel ist es nach dem 4:2 gegen Borussia Dortmund in der Liga das zweite Spiel mit dem FC Bayern - Streich ist dagegen schon eine Ewigkeit im Breisgau.

«Er hat absoluten Legendenstatus dort erreicht», sagte Tuchel. Man kenne sich schon aus Zeiten mit Jugendteams. «Wir haben danach immer am Mannschaftsbus weiter über das Spiel diskutiert. Es war eine große Bereicherung, mit ihm über Fußball zu reden», sagte Tuchel und verriet: «Er hat meistens dabei eine Zigarette geraucht.»

Nach den Tuchel-Aufenthalten in Frankreich bei Paris Saint-Germain und in England beim FC Chelsea gibt es nun ein Wiedersehen. Und gemessen an der Statistik eines, in dem der Sieger nur Thomas Tuchel heißen kann. Denn in München traten die Freiburger 23 Mal an, 20 Mal verloren sie. Streich verbuchte ein Remis, die anderen beiden Unentschieden glückten in den 1990er Jahren unter Volker Finke.

Man könne die Arbeit von Christian Streich in Freiburg dennoch nicht hoch genug bewerten, sagte Tuchel. «Aber am Spielfeldrand sind wir natürlich Konkurrenten, werden emotional kämpfen und für unsere Teams da sein.» Wenn es nach ihm ginge, könne man den Titel «Trainer des Jahres» jedes Jahr nach Freiburg oder Mainz verleihen. Diese beiden Teams würden - wie aktuell auch der 1. FC Union Berlin - überperformen, sagte der frühere Mainzer Coach Tuchel.

Dass es nur vier Tage nach dem Pokalspiel wieder mit dem Duell Bayern gegen Freiburg, wenn auch im Breisgau, weitergeht, ist kurios. Aber nicht neu. Schon im Frühjahr 2005 gab es diese Konstellation, wenn auch in einer anderen Reihenfolge und Aufteilung. Beide Partien wurden damals in Freiburg ausgetragen, zunächst das Bundesligaspiel. Nach einem 1:0 für Bayern in der Liga, setzte es im Pokal ein 7:0 gegen Freiburg.(dpa)



Der Trainer wollte uns klar machen, dass er jeden Spieler auswechseln kann - egal, wie er heißt. Weil er Eier hat. Um das zu demonstrieren ließ er die Hosen runter. So etwas habe ich noch nie erlebt, ich habe aber nicht viel gesehen, weil ich nicht in der ersten Reihe saß.

— Bayern-Stürmer Luca Toni über Trainer Aloysius Paulus Maria van Gaal, genannt Louis, der vor versammelter Mannschaft blank zog.