Premiere perfekt! Der SC Freiburg steht nach dem 3:1 (3:0) beim Hamburger SV am späten Dienstagabend erstmals in seiner Klubgeschichte im DFB-Pokalfinale. Der Finaleinzug der Freiburger brachte standesgemäß einige Bestmarken und Meilensteine mit sich.
Dienstag, 19.04.2022
„Mir sin noch net im Finale, mir müsse erst Fußball spiele“, hatte SC-Coach Christian Streich (56) vor dem Spiel in seiner unnachahmlichen Art noch im ARD-Stadiontalk gemahnt.
Seine Mannschaft hielt sich daran, stellte den Sieg mit 3 Toren in den ersten 35 Minuten klar, und wiederholte eine Serie, die zuletzt 2008/2009 von einem Pokalsieger geliefert wurde.
Der SV Werder Bremen erreichte vor 13 Jahren das Finale, ohne dabei ein einziges Pokal-Heimspiel gehabt zu haben. Mesut Özil und Co. schalteten auf dem Weg zum Pokal-Triumph von Berlin gegen Bayer Leverkusen (1:0) in Runde eins Eintracht Nordhorn (9:3), dann Erzgebirge Aue, Borussia Dortmund (jeweils 2:1), den VfL Wolfsburg (5:2) und – die Krönung – ebenfalls den HSV (4:2 n. E. / 1:1 n. V.) im gegnerischen Stadion aus.
Freiburg begann 2021 seine Auswärts-Tour mit einem mühsamen 1:0 bei Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers, brauchte dann beim VfL Osnabrück (3:2 n. E. / 2:2 n. V.) das Elfmeterschießen. Es folgte ein 4:1 im badischen Duell bei 1899 Hoffenheim und ein Last-Minute-Auswärtssieg (2:1 n. V.) beim VfL Bochum.
Nun also Hamburg, das damit ins 36. Jahr ohne Titel geht. Dem Sport-Club gelang in der Partie im Volksparkstadion aber noch ein Kunststück. Die Breisgauer wurden zum erst zweiten Team in der DFB-Pokal-Historie, dem in der ersten Halbzeit eines Halbfinal-Auswärtsspiels 3 Tore gelangen.
Der letzte Klub, der das schaffte, war am 2. Mai 1984 der FC Bayern München, beim legendären 6:6 nach Verlängerung beim FC Schalke 04. Im Gelsenkirchener Parkstadion führten die Münchner zur Pause mit 3:2 durch Tore von Karl-Heinz Rummenigge (2 Hütten) und Reinhold Mathy. Schalke um den 18-jährigen Shooting-Star Olaf Thon (3 Treffer) erzwang ein Wiederholungsspiel. Bayern gewann am Ende den Pokal.
Alter spielt nur in zwei Fällen eine Rolle. Mit 18 darf man in jedem Film und ab 65 gibt es Rente.
— Sigfried Held