Bundesliga-Klubs so schlecht wie seit 1992 nicht

von Carsten Germann15:00 Uhr | 05.11.2023
Foto: Imago

DFB-Pokal-Auslosung! Mit dem FC Bayern München (1:2 beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken) und RB Leipzig verabschiedeten sich der Deutsche Meister und der DFB-Pokalsieger gemeinsam in der 2. Runde. Ein tieferer Tiefpunkt für die Bundesliga, die im Achtelfinale so wenige Klubs stellt wie seit 1992/93 nicht mehr.

Gut, in den 4 direkten Bundesliga-Duellen VfB Stuttgart gegen Union Berlin, VfL Wolfsburg gegen RB Leipzig, BVB gegen 1899 Hoffenheim (alle 1:0) sowie Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Heidenheim (3:1) war klar, dass sich jeweils ein Erstligist verabschieden würde.

Aber: Dass Rekord-Pokalsieger FC Bayern sich aus Sympathie anschließen und am Tabellenfünfzehnten der 3. Liga 1. FC Saarbrücken scheitern würde, war die größte Sensation im Kampf um den „Pott“ seit dem Jahr 2000.

Erstmals seit dem 1. November 2000 und einem 3:5 nach Elfmeterschießen beim NOFV-Oberligisten 1. FC Magdeburg ging der Branchenriese aus München wieder gegen ein dritt- oder viertklassiges Team raus.

„So nicht im Drehbuch“

„Das stand so nicht im Drehbuch“, kommentierte Wolff-Christoph Fuss die Pokal-Pleite des FC Bayern in der Sky-Konferenz.

Nicht im Drehbuch stand wohl auch die von den Bayern komplettierte, schlechteste Bundesliga-Bilanz im deutschen Pokal seit der Saison 1992/93.

  • Mit dem FCB, RB Leipzig, dem 1. FC Köln beim 2:3 im Krimi in Lautern, dem SC Freiburg (1:3 gegen Paderborn) Union Berlin, Hoffenheim, Heidenheim und Mainz 05 (0:3 bei Hertha BSC) blieben in der 2. Runde 8 Bundesligisten hängen.
  • In Runde 1 hatte u. a. der viertklassige FC Homburg gegen ein Bundesliga-Ensemble triumphiert, 3:0 gegen Darmstadt 98t.
  • Die Saarländer sorgten für den höchsten Erfolg eines Amateurteams gegen eine Erstliga-Mannschaft seit der Partie Berliner AK gegen 1899 Hoffenheim (4:0) im Jahr 2012.

Sechs Erstligisten

Wenn am 5. / 6. Dezember 2023 das Achtelfinale ausgespielt wird, sind nur noch 6 Bundesligisten in der Lostrommel: Der BVB, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt, Gladbach, Stuttgart und der VfL Wolfsburg.

Blicken wir zurück auf die Saison 1992/93, so sehen wir Parallelen zu 2023/2024.

  • Acht Bundesligisten flogen auch damals in der 2. Runde aus dem Wettbewerb.
  • Unter den ausgeschiedenen Klubs war damals wie heute der Deutsche Meister. Der VfB Stuttgart scheiterte im so unglückseligen Herbst‘ 92 mit dem Champions-League-„Aus“ im Entscheidungsspiel gegen Leeds United und Erich Cantona (1:2 in Barcelona) auch im Pokal – und zwar am BL-Absteiger FC Hansa Rostock (0:2 n. V.).
  • Im Halbfinale 1993 standen nur noch 2 Bundesliga-Klubs – Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen und das im direkten Duell (0:3).

Es wurde das letzte Spiel von Frankfurt Kult-Coach Dragoslav „Stepi“ Stepanovic (75). Er gab vor laufender Kamera („Das war’s“) seinen Rücktritt bekannt.

Leverkusen gewann das Finale in Berlin gegen die zweite Mannschaft von Hertha BSC mit 1:0. 



Für das Spiel Paris St. Germain gegen Rosenborg Trondheim darf ich Ihnen auf jeden Fall schon einmal 900 Prozent mehr Tore versprechen.

— Birte Karalus nach dem 0:0 der Bayern gegen Helsingborg.