Matchwinner Nathan Tella brachte es mit seinem wunderschönen Denglisch auf den Punkt. "It was sehr gut!" Das 1:0 (0:0) bei Bayern München im Achtelfinale des DFB-Pokals war für Bayer Leverkusen ein ganz besonderer Sieg: Einer fürs Selbstvertrauen, einer als Bestätigung des Aufschwungs nach dem wackligen Saisonstart und einer der Taktik.
Dienstag, 03.12.2024
Denn der Platzverweis gegen Bayern-Kapitän Manuel Neuer (17.), verriet Abwehrchef Jonathan Tah, war die beinahe logische Konsequenz der Spielidee der Gäste. "Die Situation mit der Roten Karte war ja eine, in der wir die Tiefe attackieren, so ist das entstanden", erläuterte Tah und meinte, genau "das haben wir vorgehabt".
Konkret: "Wir wollten, dass die Außen, in dem Fall Jerry Frimpong, immer wieder diese Läufe in die Tiefe machen. Deshalb haben wir auch ohne Stürmer gespielt. Weil wir ihnen das Gefühl geben wollten, sie können uns gut pressen." Die Bayern gingen in diese Falle, Tah schlug einen langen Ball auf Frimpong und der aus seinem Tor geeilte Neuer sah sich zu einer Notbremse gezwungen. Den Rest besorgte Torschütze Tella (69.).
Ob der Viertelfinaleinzug letztlich verdient war oder nicht, sei "scheißegal", meinte Robert Andrich. Geschäftsführer Simon Rolfes assistierte: "Es gibt keinen Schönheitspreis, morgen interessiert es keinen mehr, wie es war."
Viel entscheidender sei doch, betonte Andrich: "Wir sind wieder soweit, dass wir sagen: Wir gewinnen wieder die dreckigen Dinger." Das ist nach dem eher schleppenden Saisonstart keine Selbstverständlichkeit. "Wir haben eine andere Bissigkeit, eine andere Galligkeit", lobte Rolfes. Tah analysierte: "Wir haben einfach verstanden, dass es nicht von alleine läuft und wir uns das Glück wieder erarbeiten müssen." Für den Nationalspieler steht fest: "Wir haben den Turnaround geschafft."
Außerdem hat sich Bayer nach fünf Spielen ohne Niederlage (drei Siege) gegen die Bayern endgültig zu deren Angstgegner aufgeschwungen. "Das zeigt, dass wir Qualität und auch die Mentalität haben - die Stärke, schwierige Situationen zu lösen", schwärmte Rolfes: "Das hilft uns für die nächsten Wochen und stärkt uns."
Einziger Wermutstropfen war die verletzungsbedingte Auswechslung von Patrik Schick. "Bisschen in der Wade, sieht nicht gut aus, aber wir müssen warten", sagte Trainer Xabi Alonso.
(sid)
Wir sehen eine gallige Freiburger Mannschaft.
— Sascha Mölders bei DAZN im Spiel 1. FC Köln - SC Freiburg (1:4)