Den Faden verloren

von Günther Jakobsen12:52 Uhr | 22.08.2013

Hinter der ersten Halbzeit konnte Schalke ein Häkchen machen: überlegen gespielt, 1:0 geführt. Dass man sich danach jedoch auf dem dünnen Vorsprung ausruhte, wurde bestraft. Saloniki erzielte den Ausgleich und verbesserte seine Chancen im Play-off-Duell.

Die Disqualifikation von Metalist Kharkov hatte dazu geführt, dass Schalke kurzfristig umdenken musste: Anstelle des ukrainischen Vizemeisters, den man nicht als Wunschlos bezeichnet hatte, trat nun der griechische Vizemeister PAOK Saloniki als letzte Hürde vor dem Einzug in die Champions League-Hauptrunde in Erscheinung. Sportlich eine vermeintlich leichtere Aufgabe. Besondere Brisanz verlieh diesem Duell, dass Huub Stevens kürzlich Trainer der Griechen geworden war. Die Elf des Niederländers zeigte nach wenigen energischen Minuten aus der Anfangsphase kein Interesse mehr an einem offenen Schlagabtausch. Man staffelte sich tief und ließ Schalke kommen; lediglich in der 38. Minute tauchte PAOK gefährlich vor dem 04er-Tor auf, als Tziolis (Fuchs klärte auf der Linie) und Lucas (schoss über den Kasten) eine Doppelchance verpassten. Die „Knappen“ münzten ihre Überlegenheit allerdings auch nur selten in torreife Situationen um. Dem nichtsdestotrotz verdienten Führungstreffer ging ein abgeblockter Schussversuch Draxlers voraus. Szalai kam ans Leder, passte aber, da seine direkte Schussbahn verstellt war und ein Abschluss wenig aussichtsreich erschien, quer auf Farfan. Der Peruaner machte aus dieser Situation das Beste, indem er das Leder perfekt flach ins lange Eck zwirbelte (32.). Zwei Halbchancen, durch Jones und Draxler, ließ Schalke noch vor der Pause folgen. Zur Pause lag man auf Kurs.

Was nach dem Seitenwechsel folgte, genügte den Ansprüchen nicht mehr. Schalke ließ die Zügel schleifen, was sich in der 73. Minute bitter rächen sollte. Stoch, der kurz zuvor schon einen Warnschuss abgeben konnte, kurvte unbedrängt aufs Tor der „Knappen“ zu, zog aus stattlicher Distanz ab und der Ball schlug flach neben dem rechten Pfosten zum 1:1-Ausgleich ein. Danach legten die Gastgeber wieder eine Schippe drauf, verpassten es jedoch, den eingeplanten Heimsieg einzufahren. Höwedes scheiterte aus idealer Position an Gästekeeper Jacobo (80.) und anschließend musste auch noch Farfan nach einem üblen Foul verletzt vom Platz (85.). „PAOK hat zwar weiterhin nichts zu verlieren, aber nichtsdestotrotz werden wir weiterkommen“, äußerte sich Schalke-Manager Horst Heldt trotz der ungünstigen Ausgangslage optimistisch. Das Rückspiel wird vor leeren Rängen stattfinden, da PAOK von der UEFA aufgrund von Zuschauerausschreitungen mit drei „Geisterspielen“ bestraft wurde.

André Schulin



Ich habe mir vorgenommen, zum Schiedsrichter heute nicht viel zu sagen.

— Bruno Labbadia, Trainer von Hertha BSC, nach einem 1:2 in Leipzig, bei dem sich die Berliner von Referee Tobias Welz (Wiesbaden) benachteiligt fühlten.