1. Bundesliga | 20:34 Uhr

Kein Sieger im Ost-Duell, aber RB Leipzig gefühlt Verlierer

Gegen die Eisernen tat sich RB äußerst schwer.

Kein Sieger im Ost-Duell, dafür aber ein gefühlter Verlierer: Nach dem Peinlich-Auftritt beim Abschied aus der Champions League ist RB Leipzig gegen den abstiegsgefährdeten 1. FC Union Berlin in der Fußball-Bundesliga nicht über ein 0:0 hinausgekommen. Die Gäste aus Sachsen zeigten im Stadion An der Alten Försterei eine enttäuschende Leistung und hätten sich auch über eine Niederlage nicht beklagen können. Letztlich warten aber die Eisernen unter ihrem neuen Trainer Steffen Baumgart weiter auf den zweiten Sieg in diesem Jahr.

Keine Überzeugungsarbeit für Trainer Rose

In der Tabelle bleiben die Unioner auf Platz 14, RB verbesserte sich sogar auf Platz vier. Bei bisher nur einem Sieg in der Liga in diesem Jahr dürfte dieser aber schwer zu halten sein. Für ein überzeugendes Ende der Diskussionen um Trainer Marco Rose genügt diese Vorstellung ohne Esprit, Finesse und vor allem Klasse sicher auch nicht. Bevor das Ost-Duell auf dem Rasen losging, arbeiteten sich die Union-Fans aber erst noch auf den Rängen an dem von ihnen so verpönten Konzept der Gäste ab. «RB ist Gift für den Fußball - Unabhängigkeit unser Gegenmittel! 50+1 durchsetzen», hieß es auf einem langen Spruchband. Die 50+1-Regel im deutschen Profifußball gibt im Kern vor, dass Investoren keine Stimmenmehrheit an den Kapitalgesellschaften von Vereinen übernehmen können.Mit dem ersten Ballkontakt herrschte aber erst einmal Schweigen unter den Berliner Anhängern: stiller Protest, 15 Minuten lang. Grund für Gefühlsausbrüche lieferten beide Teams in der Phase ohnehin kaum.Vor allem die Gäste, die den Kontakt zu den Champions-League-Rängen halten wollen, wirkten fahrig. Rose hatte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in der Champions League zuletzt gegen Sturm Graz mit sechs Spielern mehr als die halbe Mannschaft gewechselt. Wirkung: keine.

Wo war die Reaktion auf den Peinlich-Auftritt gegen Graz?

Union dominierte stattdessen die Begegnung. Nicht spielerisch, dafür aber mit Kampf und Einsatzwillen und wild angetrieben von Trainer Baumgart, der die Maße seiner Coachingzone immer wieder neu auslotete. Die Berliner wirkten gefährlicher, auch wenn praktisch kaum klare Chancen da waren. Just in dieser Drangphase wären die Gäste aber beinahe in Führung gegangen. Xavi Simons' Versuch rund fünf Minuten vor der Pause streifte jedoch nur den Pfosten, ob der Referee eine Abseitsposition gesehen hatte, blieb unklar. Die große Reaktion, auf die auch Coach Rose gehofft hatte nach dem maßlos enttäuschenden Auftritt in Graz und angesichts nur eines Sieges in diesem Jahr in der Bundesliga, blieb aber aus. 

Ball im Berliner Tor - Abseits

Und das gegen eine Mannschaft, die ebenfalls taumelt und nach Sicherheit und vor allem Erfolg sucht. Selbst Baumgart musste in den vier Partien unter seiner Führung drei Niederlagen einstecken. Doch Leipzig ließ sich auf ein Kampfspiel gegen die Eisernen ein. Auch in der zweiten Halbzeit, in der es zunächst ruhig wurde in der Alten Försterei: Der Ball lag im Berliner Tor: aber Abseits.Auf der Gegenseite verhinderte RB-Torwart Peter Gulacsi bei einem Schuss von Benedict Hollerbach (68.) mit größter Mühe die Berliner Führung. Der Ungar musste danach auch noch gegen Wooyeong Jeong parieren (83.) und ließ dann in der Nachspielzeit den Ball fallen - Stürmer Benjamin Sesko rettete aber auf der eigenen Torlinie das Unentschieden.(dpa)


RB Leipzig
Bundesliga
Rang: 4Pkt: 33Tore: 34:29

Werner Hansch

Nach einer Stunde wurde Basler ausgewechselt. Und dann wurde es noch ein richtig gutes Spiel.

Werner Hansch