Zorc: Handspielregel "vollkommen fußballfremd"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid12:45 Uhr | 15.04.2021
Michael Zorc kritisiert die Handspiel-Regel
Foto: SID

Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc sieht in der Handspielregel ein Vergehen am Geist des Fußballs. "Sie ist vollkommen fußballfremd, darüber rege ich mich seit Monaten auf", sagte Zorc dem SID am Donnerstag nach dem Aus im Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester City, auf das ein umstrittener Handelfmeter erheblichen Einfluss gehabt hatte.

"Aber wenn die Regel da ist", betonte Zorc, "muss sie auch angewandt werden. Dann war das ganz klar kein Elfmeter." BVB-Nationalspieler Emre Can war der Ball beim Versuch der Klärung einer Flanke über den Scheitel an den eigenen Arm gerutscht. Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande (Spanien) verhängte einen Elfmeter, den Riyad Mahrez zum 1:1 verwandelte (54.). Mit einem 1:0 wäre der BVB nach dem 1:2 im Hinspiel ins Halbfinale eingezogen.

"Mental wirkt das Spiel natürlich nach", sagte Zorc. "Dass sich der Schiedsrichter das nicht mal selbst anguckt, ist schon... puh. Wir wurden in beiden Spielen entscheidend benachteiligt." Im Hinspiel hatte Jude Bellingham ein aus Zorcs Sicht klares Tor erzielt: "Der Schiedsrichter hatte die Szene aber unterbrochen, sodass der VAR nicht mehr überprüfen konnte. Das ist auf diesem Niveau schon ärgerlich."

Allerdings, fügte er nach dem "verdienten Aus" an: "Wir haben nicht viel Zeit. Wir müssen uns in der Liga jetzt noch als Jäger beweisen. Das ist nicht die Zeit zum Lamentieren." Die einzige Chance, auch in der kommenden Saison in der Königsklasse zu spielen, ist für die Dortmunder eine Sieben-Punkte-Aufholjagd in den verbleibenden sechs Bundesligaspielen.

(sid)



Wenn ich jetzt die Champions- und Europa-League-Spiele gesehen habe, was da gekämpft wurde, da meine ich manchmal, beim FC Bayern die Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft zu sehen.

— Franz Beckenbauer, Ehrenpräsident des FCB, vor dem Ligaspiel gegen Hannover.