RB Leipzig droht nach einem erneut schwachen Auswärtsspiel das Vorrunden-Aus in der Champions League. Der Bundesliga-Vizemeister verlor beim FC Porto verdient 1:3 (0:1) und musste den portugiesischen Topklub auf Tabellenplatz zwei an sich vorbeiziehen lassen.
Mittwoch, 01.11.2017
Vor 41.616 Zuschauern im Estadio do Dragao reichte der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleichstreffer (48.) des erst zur zweiten Halbzeit eingewechselten Nationalstürmers Timo Werner nicht für einen Punkt. Nach den zwei zermürbenden Niederlagen gegen Bayern München im DFB-Pokal und in der Liga fehlten den Leipzigern die körperliche und mentale Frische. Den verdienten Sieg für Porto machten Kapitän Hector Herrera (13.), Danilo Pereira (61.) und Maxi Pereira (90.+3) perfekt.
Auch im womöglich entscheidenden Direktvergleich hätte RB nun die schlechteren Karten. Im vorletzten Gruppenspiel in drei Wochen bei AS Monaco ist für Leipzig ein Sieg fast schon Pflicht, um die Chance auf das Achtelfinale in der Königsklasse zu wahren.
Nach einem verhaltenen Beginn ging Porto praktisch mit der ersten Chance des Spiels in Führung. Bei einem Eckball war die Leipziger Hintermannschaft gleich mehrmals unsortiert, und der zuletzt überragende Torhüter Peter Gulacsi bekam beim Schuss von Herrera nur noch die Fingerspitzen an den Ball. Eine Minute vor dem Treffer hatten die Portugiesen verletzungsbedingt Stürmer Moussa Marega auswechseln müssen.
Danach war deutlich mehr Tempo im Spiel. Die Hausherren, bei denen Champions-League-Rekordspieler Iker Casillas (166 Einsätze) erneut nur auf der Bank saß, hatten in der 18. Minute durch den eingewechselten Andre Andre die große Chance zum 2:0. Auf der Gegenseite lenkte Casillas-Vertreter Jose Sa einen direkten Freistoß von Emil Forsberg über die Latte.
Anders als in Istanbul ließen sich die Leipziger zwar von der Stimmung im Stadion und dem Rückstand nicht beeindrucken, doch spielerisch tat sich das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl schwer. Porto stand defensiv sehr sicher, die beiden Viererketten machten geschickt die Räume eng, so dass RB kaum gefährliche Konter setzen konnte. Auch Naby Keita, der seine Schienbeinprellung rechtzeitig auskuriert hatte, war lange Zeit mit dem Spielaufbau überfordert.
Hasenhüttl reagierte in der Halbzeit: Er brachte zur zweiten Hälfte in Werner einen frischen Stürmer und stellte auf ein System mit zwei Spitzen um. Der Plan ging schnell auf, nach einem langen Ball von Marcel Sabitzer traf Werner zum 1:1. Doch Porto antwortete mit wütenden Angriffen, RB geriet immer stärker unter Druck und kassierte noch zwei Treffer.
(sid)
Es war, als würde ich im Ausland spielen.
— Ian Rush über seine Zeit bei Juventus Turin