Mittelfeldspieler Luka Modric sah das Champions-League-Finale BVB gegen Real Madrid (0:2) als „50:50“-Spiel, doch die „Königlichen“ gingen dennoch als klarer Favorit in die Partie am Samstagabend in Wembley. Modric, Nacho, Daniel Carvajal und Toni Kroos krönten sich zum 6. Mal zum Champions-League-Sieger. Dass dies – trotz der tollen Leistung von Borussia Dortmund – so kommen würde, war nicht gerade unwahrscheinlich. Real-Final-Niederlagen waren und sind eine Seltenheit.
Toni Kroos
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Wembley 2024 war für Real Madrid die 22. Teilnahme in einem Europapokalfinale und in allen Wettbewerben. 17 dieser Finals gewannen die Madrilenen seit 1956, davon 15-mal im Meisterwettbewerb.
In den ersten 5 Jahren des Bestehens hieß der Europapokalsieger der Landesmeister immer Real Madrid.
Erst Benfica Lissabon gewann 1962 ein Europacupfinale gegen Real Madrid – 5:3 nach 2:3-Rückstand. Benfica-Idol Eusebio († 2014) sicherte den Portugiesen mit zwei Toren (65. / 68.) den Sieg. Unter den Zuschauern in Amsterdam war auch das deutsche Fußball-Idol Fritz Walter († 2002).
Francisco „Paco“ Gento († 2022) wirkte bei allen 6 Triumphen des „weißen Balletts“ mit – und war seit 1966 alleiniger Rekordhalter.
Toni Kroos (gewann 2013 auch mit dem FC Bayern), Nacho, Luka Modric und Daniel Carvajal holten mit dem 2:0-Erfolg gegen den BVB nun „Paco“ Gento ein.
„Das ist verrückt“, sagte der Ex-Leverkusener Carvajal – Torschütze zum 1:0 nach 74 Minuten – bereits vor dem Spiel in Wembley, „das ist eine Möglichkeit, uns und die Anhänger glücklich zu machen.“
Die Anhänger in Bernabeu glücklich zu machen, das gelang den Madrilenen in der Champions League erst wieder 1998 – 1:0 gegen Juventus Turin in der neuen ArenA von Amsterdam. Für den deutschen Torhüter Bodo Illgner war es der größte Erfolg auf Klub-Ebene.
Das 2:0 war für die nach Zuschauer-Ausschreitungen im Halbfinale nach Berlin strafversetzten Kölner um FC-Torwartlegende Toni Schumacher (70) nach 1:5 im Hinspiel von Madrid aber viel zu wenig.
„Es ist klar, dass du gegen Real Madrid nicht viele Chancen bekommst“, haderte BVB-Torhüter Gregor „Greg“ Kobel anschließend im ZDF-Interview, „wir hatten sie und mussten mehr draus machen.“
Das galt für Dortmund, aber auch schon für den FC Liverpool 2022, der das Finale in Paris nur durch eine Unachtsamkeit verlor…
Ich habe immer betont, dass ich keine Erfahrung als Trainer habe. Ich hatte nur eine Deadline und das war der 9. Juni.
— Jürgen Klinsmann zu seinem Engagement als Bundestrainer zur Heim-WM 2006.