Hamburg, 6. Dezember 2006 – HSV gegen ZSKA Moskau 3:2 (1:1). Am Ende einer enttäuschenden CL-Kampagne durften die HSV-Fans doch noch jubeln. Was niemand wissen konnte: Es wurde das bis heute letzte Champions-League-Spiel des Hamburger SV.
ZSKA Moskau
Premier Liga
•Rang: 6•Pkt: 31•Tore: 28:14
Über einen Zeitraum von 17 Jahren gab es danach keine „Königsklasse“ mehr in Hamburg. Dass im Jahr 2023 der ukrainische Klub Schachtar Donezk aufgrund des russischen Angriffskrieges (seit 2022) seine CL-Heimspiele in Hamburg austrug und dabei den großen FC Barcelona (1:0) bezwang, war sicher nicht der allergrößte Trost für die Fans der Hansestädter, die zu diesem Zeitpunkt schon in der 2. Liga firmierten.
HSV gegen ZSKA Moskau: „Spiel der Ehre“
Aber an diesem Abend trumpften sie noch einmal auf der ganz großen Bühne auf. Als „Spiel der Ehre“ hatte HSV-Trainer Thomas Doll (58 / „Da lach ich mir doch den Arsch ab!“) die Partie zuvor bezeichnet.
Dieser Ansporn war auch dringend vonnöten, für den rührigen Coach war es ein „Endspiel“ um seinen Job.
Die zu diesem Spiel anberaumte HSV-Aufsichtsrats-Sitzung entfiel, Doll wurde aber am 1. Februar 2007 dennoch entlassen.
Die Hamburger hatten – in einer Gruppe mit dem FC Arsenal, dem FC Porto und ZSKA Moskau – alle fünf vorangegangenen Spiele verloren.
Nach einem kleinen Happy End sah es an diesem Abend im Volksparkstadion lange nicht aus. Der Kameruner Thimotee Atouba sah die Rote Karte und legte sich bei seinem Abgang mit den Fans auf der Haupttribüne an. Übel.
Trotz der Unterzahl und dieser Turbulenzen drehten „Tulpen-Beckham“ Rafael Van der Vaart (84.) und Boubacar Sanogo (90.) die Partie HSV gegen ZSKA Moskau noch in einen Sieg um.
Torschütze für den UEFA-Cup-Sieger von 2005 zum 1:0 (27.) war ein gewisser Ivica Olic (heute 45). Der Kroate, der Hamburg 2009 ablösefrei in Richtung Bayern München verließ, wechselte im Januar 2007 für grade mal 2 Mio. Euro zum HSV.
Der Ivorer Sanogo, den man für 3,8 Mio. Euro vom 1. FC Kaiserslautern verpflichtet hatte, konnte nur in diesem Spiel glänzen. Insgesamt wurde er mit nur 8 Toren aus 42 Spielen in allen Wettbewerben zu einem der größten Transfer-Flops des HSV in dieser Phase.
Wir haben alle unsere Trikots in den Gästeblock geworfen, damit die Fans wenigstens etwas mitnehmen können.
— HSV-Torhüter René Adler nach einem 0:4 in Leverkusen.