Überragender Kroos: Das "Herz" von Real Madrid

von Jean-Pascal Ostermeier | sid10:50 Uhr | 03.05.2017
Kroos zeigte gegen Atlético eine überragende Leistung
Foto: SID

Clever, unglaublich passsicher, äußerst wertvoll: Weltmeister Toni Kroos war beim 3:0 (1:0)-Erfolg von Titelverteidiger Real Madrid im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Stadtrivale Atlético der heimliche Held. Zwar stand der 27-Jährige wie alle anderen im Schatten des Dreifach-Torschützen Cristiano Ronaldo, doch Kroos' Darbietung war etwas für Fußball-Feinschmecker.

"Er ist das Herz von Real Madrid", schwärmte ZDF-Experte Oliver Kahn, "er macht das Spiel schnell, beruhigt es, spielt Pässe in entscheidende Räume, ist immer anspielbar, macht ganz, ganz wenige Fehlpässe. Er ist ein beruhigender und stabilisierender Faktor im Gebilde Real Madrid."

Das belegen auch die Zahlen: Kroos hatte stolze 123 Ballkontakte (Topwert!), gewann überragende 86 Prozent seiner Zweikämpfe und brachte 98 von 100 Pässen zum Mitspieler. "Ausbaufähig", nannte er seine Passquote augenzwinkernd. Eine andere Zahl unterstreicht Kroos' Bedeutung für Real: Kein anderer Königlicher wurde von seinen Mitspielern so oft gesucht wie er (85-mal), jeder siebte angekommene Pass landete demnach beim Deutschen.

"Für mich ist wichtig, dass ich einen ganz guten Einfluss auf die Mannschaft habe, ihr helfe und das Vertrauen vom Trainer habe", sagte Kroos im ZDF, "alles drei ist gegeben, daher bin ich zufrieden."

Das 3:0 sei "ein schönes Ergebnis", meinte der ehemalige Münchner, "aber nur der halbe Weg, wir haben schon schlechte Erfahrungen bei Atlético gemacht". Real habe aber "schlau gespielt, einen guten Plan mitbekommen vom Trainer und das gut umgesetzt." Das galt vor allem für Kroos.

Und natürlich für Ronaldo. "Man muss sagen, er ist da, wenn er gebraucht wird", sagte Kroos nach den Toren Nummer 101 bis 103 des Portugiesen in der Champions League, "er ist unfassbar wichtig für uns, hat in seinem Kopf immer: Tore, Tore, Tore. Anders kriegst du solche Statistiken nicht hin."

(sid)



Ich nähere mich schon meiner alten Form und lasse im Training nur noch jeden dritten Ball ins Tor.

— Gladbach-Torhüter Wolfgang Kleff nach einem Zehenbruch.