RB Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi kann auf Lobeshymnen und ständige Spitzenwerte in Spielstatistiken gern verzichten.
Mittwoch, 04.11.2020
«Für mich ist das Wichtigste, was ich auf dem Platz mache, und da muss ich mich im europäischen Vergleich nicht verstecken», sagte der 30 Jahre alte ungarische Fußballprofi in einem «Spiegel online»-Interview.
Dennoch fühlt sich der Bundesliga-Keeper der Sachsen in der öffentlichen Wahrnehmung angesichts der Spieldaten unterbewertet. «Ja, das trifft sicherlich oft zu. Es ist immer schwer, Torhüter zu vergleichen. Vor allem, weil die Mannschaften unterschiedliche Spielweisen haben», erklärte der ungarische Nationalspieler und ergänzte: «Fast alle Statistiken zeigen aber, dass ich mit meinen Aktionen richtig liege. Für mich sind die Spiele zu null das Wichtigste, obwohl es sehr mannschaftsabhängig und old-fashioned ist. Alles andere kommt danach.»
Der alte Spruch, dass Torhüter ein bisschen verrückt sein müssen, gelte nach Meinung von Gulacsi längst nicht mehr. «Die besten Torhüter auf der Welt sind heute sehr intelligente und zurückhaltende Menschen», meinte der Ungar, der sich unter RB-Trainer Julian Nagelsmann und Torwarttrainer Frederik Gößling «am Ball sehr verbessert» habe.
In den vergangenen zehn, 15 Jahren sei der Fußball «viel schneller und physischer geworden. Torhüter müssen heute mitspielen können, als Aufbauspieler funktionieren, um einen Überzahlspieler zu bekommen. Damit steigt aber auch das Risiko», betonte der Leipziger Keeper. «Dafür braucht man einen klaren Kopf.»
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(dpa)
Da ärgert er sich wie ein Schneekönig.
— Sabine Töpperwien über eine ausgelassene Großchance