Das Spitzenspiel in der Champions League steigt am Dienstag in Gruppe A: Paris St.-Germain fordert Manchester City im Duell der beiden vom Persischen Golf aus finanzierten Giganten. Beide Teams sind in Topform – aber es kann nur einen Favoriten geben. Der Fussballdaten-Teamvergleich.
Die erste Revanche ist Pep Guardiola (50) mit Manchester City in dieser Saison schon gelungen. Das 1:0 beim FC Chelsea am Samstag in der englischen Premier League war für City nach dem verlorenen Champions-League-Finale im Mai 2021 in Porto Balsam für die Seele.
„Wir haben vor ein paar Tagen gespielt und das gibt uns positive Energie“, sagte der ehemalige Bayern-Trainer Guardiola am Montagnachmittag in der Pressekonferenz in Paris. „Der Fußball hat Höhen und Tiefen. Letzte Saison war Paris im ersten Spiel besser, aber wir haben sie mit Kontern bestraft.“
Dem City-Hoch im Halbfinale mit 2:1 in Paris und 2:0 im heimischen Etihad Stadium folgte die Enttäuschung im Finale gegen Chelsea und das deutsche Ensemble um Trainer Thomas Tuchel und Nationalspieler Timo Werner.
PSG und City ohne Golf-Investment? Das ist lange her…
Als sich die beiden „Scheich-Klubs“ 2008 zum ersten Mal trafen, war die finanzielle Übernahme durch ein Investmentunternehmen aus Abu Dhabi gerade drei Monate her. Im Dezember 2008 trennten sich Manchester City und PSG in der damals ohne Rückspiel ausgespielten Europa-League-Gruppenphase mit 0:0.
Bis zum nächsten Wiedersehen vergingen acht Jahre. In dieser Phase war Paris Saint-Germain von der katarischen Investorengruppe Qatar Sports Investment Group komplett übernommen worden – und hatte teure Stars wie Zlatan Ibrahimovic, Thiago Motta oder Javier Pastore unter den Eiffelturm gelockt. Trotzdem behielt Manchester City im Champions-League-Viertelfinale 2016 (2:2 / 1:0) die Oberhand.
Bissig in der Schlussphase
PSG konnte somit noch kein Europacup-Spiel gegen den Guardiola-Klub gewinnen. Besonders in der Schlussphase versteht es City, sich zu steigern. Die „Sky Blues“ erzielten in dieser Saison jeweils fünf Tore zwischen der 60. und der 75. Minute bzw. in der Schlussviertelstunde. Paris ist in der Mitte der ersten Halbzeit am stärksten: Sechs Tore zwischen der 16. und der 30. Minute.
Guardiolas „falscher Neuner“ ist der beste Scorer
Individuell haben die PSG-Stars in dieser frühen Phase der Saison die besseren Leistungsdaten. Weltmeister Kylian Mbappé netzte bereits fünf Mal ein. Beim englischen Meister ist der Algerier Riyad Mahrez bester Torschütze mit vier Treffern. Manchester City hatte im Transfer-Sommer auf einen neuen Mittelstürmer verzichtet. Mit dem Brasilianer Gabriel Jesus wirkt das Team ohne „echten Neuner“ schwerer auszurechnen. Gabriel Jesus glänzt dabei auch als Vorbereiter und legte drei Treffer vor. Der Stürmer ist auch der beste Scorer bei City, während auf PSG-Seite Mbappé bislang zehn Scorer-Punkte schaffte.
Überragende City-Defensive
Manchester City kassierte in der Premier League nur ein einziges Gegentor – und an der eisernen Defensive könnten sich auch die Franzosen die Zähne ausbeißen. „Wir verteidigen nicht nur gut, weil wir gute Spieler haben, sondern weil jeder Herz und Seele gibt“, erklärte Guardiola am Montag, „die Verteidigung ist immer vom Willen der Spieler abhängig.“
Zum Vergleich: PSG kassierte in acht Ligue-Spielen bereits sieben Gegentreffer – und ist trotzdem noch ungeschlagen. Blickt man nur auf die True Form, so sind die beiden Star-Ensembles auf Augenhöhe. PSG und Manchester City holten vier Siege aus den letzten fünf Pflichtspielen. Bei elf bzw. 14 eigenen Toren. Ende offen also am Dienstagabend im Parc des Princes?
Wenn ich heute fünf Talente einbaue und mehrere Spiele hintereinander verliere, dann lassen die Leute an den Blumen, die sie mir zuwerfen, plötzlich die Töpfe dran.
— Otto Rehhagel