Starker Sane beschert Münchner Titeljägern Start nach Maß

von Jean-Pascal Ostermeier | sid22:55 Uhr | 07.09.2022
Starker Sane beschert Münchner Titeljägern Start nach Maß
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Zauberfüßchen Leroy Sane hat den Titel-Jägern von Bayern München einen Auftakt nach Maß in die Mission Henkelpott beschert. Der oft kritisierte Nationalspieler war beim weitgehend souveränen 2:0 (1:0)-Erfolg des deutschen Fußball-Rekordmeisters in der Champions League bei Inter Mailand der umjubelte Matchwinner.

Sechs Tage vor dem brisanten Wiedersehen mit Robert Lewandowski und dem FC Barcelona zeigten sich die Bayern lange dominant, aber noch nicht in absoluter Topform. Sane traf nach einem Kabinettstückchen zur Führung (25.) und erzwang nach doppeltem Doppelpass mit Kingsley Coman das Eigentor von Inter-Kapitän Danilo D'Ambrosio zum 2:0 (66.). Bei seiner Auswechslung (84.) wurde Sane von Trainer Julian Nagelsmann geherzt und von den Bayern-Fans gefeiert.

148 Tage nach dem markerschütternden Viertelfinal-Aus gegen Außenseiter FC Villarreal spielten die Münchner eine starke erste Halbzeit. Nach einer Schwächephase zu Beginn der zweiten Hälfte kam das zweite Tor im Giuseppe-Meazza-Stadion, wo Oliver Kahn und Co. 2001 die Königsklasse gewonnen hatten, einer Erlösung gleich.

Für die Gäste war es der 19. Auftaktsieg in Serie, mit 29 Spielen in der Gruppenphase ohne Niederlage hintereinander fehlt nur noch eine Partie zu einem weiteren Rekord. Die Gelegenheit bietet sich nach dem vierten Sieg im vierten Europacup-Gastspiel bei Inter am Dienstag gegen Lewandowskis Barca.

Vorstandschef Kahn untermauerte unmittelbar vor dem Spiel die Titelambitionen in der Champions League - und zählte die starbesetzte Offensive an. Platz drei in der Liga "ärgert mich", schimpfte er bei DAZN, "wir haben keine gute Effizienz". Das müsse schnellstmöglich besser werden.

Nagelsmann, schick im schwarzen Hemd mit schwarzer Krawatte, griff dafür auf ein 4-2-3-1-System zurück. Hinter der weitgehend abgemeldeten Spitze Sadio Mane rotierte Thomas Müller als Zehner wieder ins Team. Joshua Kimmich gab schon im Spielertunnel den Heißmacher und feuerte immer wieder gefährlich aus der zweiten Reihe.

Der italienische Pokalsieger, der auf Stürmerstar Romelu Lukaku verzichten musste, agierte abwartend und ließ sich häufig mit Nationalspieler Robin Gosens in einen Fünfer-Riegel fallen. Wie zuletzt in der Liga taten sich die dominanten Bayern schwer, dort Räume zu finden.

Kimmichs starker Pass auf Sane wirkte als Dosenöffner. Der Angreifer nahm den Ball traumhaft mit und vollendete sicher. In der Folge hielt Torwart Andre Onana Inter im Spiel.

Mailand war nach der Pause zunächst viel aktiver, die Münchner Abwehr um Lucas Hernandez, der für Dayot Upamecano spielte, schwamm zeitweise. Der frühere Wolfsburger Edin Dzeko (50.) vergab die Ausgleichschance.

Dabei hatte Nagelsmann eigens vor den "abgezockten" Angreifern der Hausherren gewarnt. Doch der zweite Münchner Treffer war ein schwerer Schlag für das ohnehin angeknackste Selbstvertrauen der Nerazzurri. Mane (68.), der in der Königsklasse den Unterschied machen soll, hätte auf 3:0 erhöhen können.

(sid)



Dazu möchte ich jetzt keine Stellungnahme nehmen.

— Stephan Engels