Son gibt Frankfurt «den Rest» - Hoffnung trotz Niederlage

von Marcel Breuer | dpa06:11 Uhr | 13.10.2022
Frankfurts Tuta (l) kämpft um den Ball gegen Tottenhams Heung-Min Son.
Foto: Arne Dedert/dpa

Der famose Auftritt von Tottenhams Stürmerstar Heung-Min Son hatte auch bei Oliver Glasner Eindruck hinterlassen.

«Wenn Son 36 Kilometer pro Stunde laufen kann und unsere Verteidiger 32 - dann wird er vorne sein», sagte der Chefcoach von Eintracht Frankfurt nach der 2:3-Niederlage gegen Tottenham Hotspur in der Champions League. Der Südkoreaner Son und Harry Kane hatten die Hessen in einer turbulenten Partie am Mittwochabend zeitweise vorgeführt - doch kurz vor Schluss wurde es trotz drückender Spurs-Überlegenheit und Platzverweis gegen Frankfurts Tuta noch einmal eng.

«Dieser Charakter und diese Persönlichkeit - das ist Eintracht-Frankfurt-Identität, die ich hier gesehen habe. Wenn die Jungs so auftreten, stimmt mich das sehr zuversichtlich für unsere gemeinsame Zukunft», sagte Glasner. Der Stolz des Österreichers passte nicht ganz zum Spielverlauf, bei dem die Hessen Glück hatten, dass Son, Kane und Co. nicht noch viel mehr Tore erzielten. Auf Seiten der Gäste trafen vor 55 180 Zuschauern Daichi Kamada (zur frühen 1:0-Führung) und Joker Faride Alidou (zum späten 2:3-Anschluss).

Glasner: Mussten in der Defensive improvisieren

Kapitän Sebastian Rode gestand ehrlich ein: «Die enorme Qualität von Tottenham hat uns vor Probleme gestellt. Die Abschlussqualität und der Speed von Son haben uns den Rest gegeben.» Noch eine Woche zuvor hatte der Europa-League-Sieger stark mitgehalten und ein 0:0 erkämpft, bei dem Routinier Makoto Hasebe zum Harry-Kane-Stopper wurde und dafür großes Lob erhielt. Diesmal musste der Japaner nach einem Zusammenstoß verletzt raus, was Glasner vor weitere Probleme stellen könnte.

«Wir haben in der Defensive groß improvisieren müssen. Es scheint so zu sein, dass wir die nächsten Spiele auch noch ein bisschen improvisieren müssen. Es ist nicht die angenehmste Situation», sagte Glasner. Hasebe droht auszufallen, dazu fehlt Almamy Touré seit Längerem und im wichtigen Königsklassen-Heimspiel gegen Marseille darf wegen der Gelb-Roten Karte aus London nun auch Tuta nicht spielen.

In der hart umkämpften Vorrundengruppe D ist nach vier Spieltagen weiter alles offen. Tottenham ist Erster mit sieben Punkten, die Eintracht Letzter mit vier Zählern. «Es ist total offen. Guckt Euch die Ergebnisse an. Wir müssen schauen, dass wir die beiden Spiele gewinnen, dann ist alles möglich», sagte Sportvorstand Markus Krösche. Ärgerlich für die Hessen ist der nun verlorene direkte Vergleich gegen Tottenham. Gelingen aber gegen Marseille (sechs Punkte) und bei Sporting Lissabon (sechs Punkte) zwei Siege, zieht man an beiden Rivalen vorbei.(dpa)



Ich hätte auch gerne mal in Lever­kusen gespielt – auf rechts Bernd Schneider, vor mir Ulf Kirsten und neben mir Zé Roberto. Das hätte mit Sicher­heit gut aus­ge­sehen.

— Ansgar Brinkmann in einem Karriere-Interview mit 11 FREUNDE.