Mit dem Spiel gegen den FC Villarreal (2:1) in Gruppe F überholte Cristiano Ronaldo (36) von Manchester United den Rekordspieler der Champions League, Iker Casillas. Doch es gab noch mehr Grund zum Feiern. Die Fussballdaten.de-Analyse zum hellwachen CR7…
Mittwoch, 29.09.2021
177-mal hatte „St. Iker“ für Real Madrid und den FC Porto zwischen den Pfosten gestanden. Nun hatte sein ehemalige Mitspieler Cristiano Ronaldo ihn abgelöst – und mit einem denkwürdigen Auftritt in Old Trafford gleich zwei bemerkenswerte Marken gesetzt. Es war das 178. Spiel für Cristiano Ronaldo in der „Königsklasse“ – damit ist der Portugiese alleiniger Rekordhalter in diesem Wettbewerb. Er liegt – bei Vertragsende 2023 – klar auf ewigem Rekord-Kurs, denn sein Dauer-Rivale Lionel Messi (34, PSG) kommt auf „nur“ 151 Einsätze in der Champions League. Doch Ronaldo setzte noch einen weiteren Meilenstein.
Ronaldo-Time ab der 89. Minute
„What a Feeling, Fight until the End“, jubelte Manchesters Jesse Lingard nach dem Last-Minute-Sieg gegen Villarreal bei Twitter. Und damit meinte der Engländer wohl vor allem Cristiano Ronaldo. Sein Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit war bereits das zwölfte Tor, das der Portugiese in einem Champions-League-Spiel ab der 89. Minute markieren konnte. Gegen Villarreal machte er es mit Wucht. „Das ist das wahre Zeichen eines echten Knipsers“, wusste United-Coach Ole Gunnar Solskjaer, selbst 1999 Last-Minute-Siegtorschütze für Manchester im CL-Finale gegen den FC Bayern. „Wenn die Chance kommt, bleibt er ruhig.“
Auch das ist eine Qualität von Cristiano Ronaldo, wie die Zahlen zeigen. 73 seiner 137 Tore in der Champions League erzielte CR7 in der zweiten Halbzeit. Fünf Mal durfte er in der Nachspielzeit jubeln – zum ersten Mal 2007/2008 in der Gruppenphase gegen seinen Ex-Klub Sporting Lissabon zum 2:1-Siegtreffer per Freistoß. Das 1:3 im Viertelfinale 2017/2018 gegen Juventus Turin war in der siebten Minute der Nachspielzeit das späteste Ronaldo-Tor vor Ablauf in einer regulären Champions-League-Spielzeit.
Ronaldo, der Finisher. Elf Mal war Cristiano Ronaldo in den Spielzeiten 2013/2014 und 2015/2015 nach der Pause erfolgreich. Und netzte gleich drei Mal, beim 6:1 bei Galatasaray, zum 4:0 beim FC Bayer im Halbfinale und 2015 in der Gruppenphase gegen das chancenlose Malmö FF (2:0) nach der 89. Minute ein.
Späte Tore gegen Bayern
Außer dem FC Bayern mussten mit Schalke (1:6, 89.) in der Saison 2013/2014 und Bayer Leverkusen (2020, 0:3) zwei weitere deutsche Teams Ronaldo-Tore ab der 89. Minute hinnehmen. Drei Tore markierte CR7 in der Champions League in einer Verlängerung, 2013/2014 im Finale gegen Atlético (4:1 n.V.) in Lissabon sowie in der Saison 2016/2017, mit dem 2:2 und dem 3:2 gegen den FC Bayern im Viertelfinal-Rückspiel (4:2 n. V.).
Kaiserslautern wird mit Sicherheit nicht ins blinde Messer laufen.
— Franz Beckenbauer