Kalte Dusche für den neuen Hoffnungsträger: Bei Xabi Alonsos Trainerdebüt in der Champions League hat Bayer Leverkusen eine bittere Pleite kassiert. Gegen den gnadenlos effizienten FC Porto verlor die Werkself mit 0:3 (0:1) und muss stark um den Achtelfinal-Einzug bangen.
Dienstag, 04.10.2022
Galeno (7.) und Mehdi Taremi mit zwei Foulelfmetern (53./64.) trafen für den portugiesischen Meister, der eine Woche nach dem Hinspielerfolg den zweiten Sieg gegen Bayer feierte. Kerem Demirbay vergab einen Foulelfmeter (16.) für die Leverkusener, die auch in der Folge beste Chancen liegen ließen und defensiv undiszipliniert agierten.
Mit drei Punkten und als Tabellenletzter ist das Alonso-Team in den abschließenden beiden Gruppenspielen zum Siegen verdammt, um den Einzug in die K.o.-Runde noch möglich zu machen. Es warten Atletico Madrid und der bereits qualifizierte FC Brügge.
"Hoffentlich wird es das erste von vielen Spielen in diesem Wettbewerb sein. Es ist natürlich besonders", hatte Alonso vor der Partie gesagt - doch die Champions League präsentierte sich schnell von ihrer besonders unangenehmen Seite. Porto-Stürmer Galeno pflückte auf der linken Seite einen langen Ball sehenswert herunter, spazierte an Odilon Kossounou vorbei und überwand Lukas Hradecky im Bayer-Tor mit einem überlegten Flachschuss.
Bayer zeigte sich keineswegs geschockt und erhielt wenig später nach einem Foul an Mitchel Bakker einen Foulelfmeter - Demirbay aber scheiterte mit seinem schwachem Versuch an Porto-Keeper Diogo Costa. Bereits vergangene Woche bei der 0:2-Niederlage im Hinspiel, das Alonso-Vorgänger Gerardo Seoane den Job gekostet hatte, hatte Patrik Schick einen Strafstoß vergeben.
Leverkusen, unermüdlich angetrieben von Alonso an der Seitenlinie, blieb auch in der Folge die bessere Mannschaft. Der auffällige Bakker entlockte der ausverkauften BayArena den ersten Torschrei - doch seinen Versuch hatte Costa ans Außennetz gelenkt (34.). Kurz darauf jubelten die Fans erneut zu früh, denn dem Treffer von Amine Adli wurde nach Videobeweis die Anerkennung verwehrt, weil Schick den Schuss noch mit dem Oberarm abgefälscht hatte (35.).
Die Gastgeber hatten auch im zweiten Durchgang die erste Chance: Adlis freien Abschluss aber klärte Fabio Cardoso in höchster Not, ehe die Gäste wenig später erneut zuschlugen. Taremi verwandelte einen von Adli ungeschickt verursachten Foulelfmeter. Kurz drauf traf er erneut vom Punkt - diesmal hatte Kossounou gefoult.
Auch im Anschluss ließen die Gastgeber einige gute Gelegenheiten liegen: Callum Hudson-Odoi zögerte zu lange, Schick zielte kurz darauf knapp vorbei.
(sid)
Ich mache immer das, was mir gesagt wird. Das habe ich im Osten gelernt.
— Jens Jeremies, FC Bayern, auf die Frage, ob er mit der von Trainer Ottmar Hitzfeld eingeforderten Disziplin ein Problem habe.