Neymar: "Unter extremen Umständen müssen Zeichen gesetzt werden"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid08:39 Uhr | 10.12.2020
Zeichen gegen Rassismus: Neymar (l.)
Foto: SID

Für Fußball-Superstar Neymar von Paris St. Germain war das Verhalten der Klubs beim Rassismus-Eklat im Champions-League-Spiel gegen Basaksehir Istanbul zwingend notwendig. "Unter extremen Umständen müssen solche Zeichen gesetzt werden, um zu sehen, ob sich die Welt dadurch ein wenig ändern kann", sagte der Brasilianer nach dem 5:1 (3:0)-Sieg am Mittwoch.

Die Partie war am Dienstag nach einer rassistischen Äußerungen des vierten Offiziellen Sebastian Coltescu unterbrochen und am Folgetag fortgesetzt worden. "Was passiert ist, war inakzeptabel", sagte Neymar: "Wir leben in einer Zeit, in der wir nicht akzeptieren können, dass aufgrund der Hautfarbe oder Rasse ein Unterschied gemacht wird."

Coltescu hatte den Eklat durch eine auf Istanbuls Trainerassistent Pierre Webo bezogene Äußerung gegenüber Hauptschiedsrichter Ovidiu Hategan ausgelöst, wobei Coltescu Webo als "schwarzen Typen" bezeichnete. Daraufhin verließen beide Mannschaften aus Protest das Spielfeld.

"Rassismus hat keinen Platz im Fußball, im Leben oder irgendeinem anderem Sport. Unser Verhalten war perfekt", sagte Neymar. Vor dem Wiederanpfiff setzten die Spieler erneut ein Zeichen: Alle 22 Akteure knieten zur "Black-Lives-Matter"-Geste nieder.

(sid)



Das ist keine Auswechselung, das ist eine Völkerwanderung.

— Christian Günther, Stadionsprecher im Weserstadion, als der VfB Stuttgart gleich drei Spieler auf einmal auswechselte