Der englische Fußballmeister Manchester City könnte einem Medienbericht zufolge aufgrund von Verstößen gegen die Financial-Fair-Play-Regeln (FFP) aus der Champions League ausgeschlossen werden. Nach Abschluss der Untersuchung der Finanzkontrollbehörde der Europäischen Fußball-Union (UEFA) werde erwartet, dass eine Empfehlung zum Ausschluss des Scheich-Klubs vom wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb ausgesprochen werde. Dies berichtete die New York Times am Montag.
Demnach sollen sich die Mitglieder der Finanzbehörde vor zwei Wochen in der UEFA-Zentrale im schweizerischen Nyon getroffen haben, um die Untersuchungsergebnisse zu finalisieren. Es wird eine Empfehlung erwartet, die einen Ausschluss des Teams von Teammanager Pep Guardiola von mindestens einer Spielzeit fordert. Yves Leterme hat als Leiter der Untersuchung das letzte Wort, die endgültige Empfehlung soll noch im Laufe dieser Woche folgen. Unklar sei bislang, wann eine mögliche Sperre in Kraft treten würde.
Erst am Sonntag hatten die Citizens den zweiten Meistertitel nacheinander gewonnen. In der Champions League war Manchester im Viertelfinale an Ligakonkurrent Tottenham Hotspur gescheitert. Der Klub hatte in den vergangenen Jahren mehr als eine Milliarde Euro in neue Spieler investiert, dennoch wartet die Mannschaft um die Nationalspieler Leroy Sane und Ilkay Gündogan weiter auf den ersten Erfolg in der Königsklasse.
Manchester City hatte die Ermittlungen Anfang März noch begrüßt und diese "als Gelegenheit" bezeichnet, um "die Spekulationen zu beenden". Die Vorwürfe seien "völlig falsch", teilte der Verein mit.
City war durch die Football-Leaks-Veröffentlichungen in Verruf geraten. Die Enthüllungsplattform hatte Ende des vergangenen Jahres anhand von E-Mails und internen Klub-Dokumenten unlautere Finanzgebaren der Skyblues aufgedeckt. City-Eigentümer Scheich Mansour soll über Jahre verschleierte Zahlungen an den Verein geleistet haben. Dies geht aus Dokumenten hervor, die dem Nachrichtenmagazin Spiegel und dem Recherchenetzwerk EIC vorliegen. Abgewickelt worden sei der Betrug mit Sponsoren, die viel weniger bezahlt haben sollen, als im Vertrag festgeschrieben war. Die Differenz sei dann aus dem Privatvermögen des Scheichs geflossen.
(sid)
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