McKennie köpft Schalke beim Wiedersehen mit Höwedes zum Sieg

von Jean-Pascal Ostermeier | sid21:04 Uhr | 03.10.2018

Beim Wiedersehen mit Benedikt Höwedes hat Schalke 04 mit dem ersten Sieg in der Champions League Kurs auf das Achtelfinale genommen. Beim russischen Meister Lokomotive Moskau mit dem Weltmeister von 2014 setzten sich die Königsblauen mit 1:0 (0:0) durch und schufen sich mit vier Punkten aus zwei Spielen eine hervorragende Ausgangsposition in der Gruppe D.

508 Tage nach seinem 335. und letzten Spiel für die Gelsenkirchener musste Höwedes mit seinem neuen Arbeitgeber das entscheidende Kopfballtor durch Weston McKennie (88.) nach einer Ecke von Jewgeni Konopljanka hinnehmen. Für den langjährigen Schalker Kapitän, der im Sommer von Trainer Domenico Tedesco aussortiert worden und für fünf Millionen Euro nach Moskau gewechselt war, sind die Chancen auf ein Weiterkommen als punktloser Tabellenletzter minimal.

Vor 21.471 Zuschauern in der RZD-Arena boten beide Teams keinen Königsklassen-Fußball. Bei Schalke war lange Zeit wenig vom Schwung des ersten Bundesligasieges nach fünf Pleiten zum Auftakt zu spüren. Dennoch nimmt der Tabellen-17. das erhoffte "gute Gefühl" (Tedesco) für die nächste Liga-Aufgabe am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim Aufsteiger Fortuna Düsseldorf mit.

Tedesco hatte in großem Stil rotiert und gleich sechs Spieler gegenüber dem 1:0 gegen den FSV Mainz 05 ausgetauscht. Ins Team kamen unter anderem der Abwehrchef Naldo und der Königstransfer Sebastian Rudy, die bei den letzten beiden Spielen zugeschaut hatten. Sein Startelfdebüt für die Gelsenkirchener gab der Ex-Frankfurter Omar Mascarell. Trotz Naldos Rückkehr blieb der Schalker Coach bei der Vierer-Abwehrkette der vergangenen Partien. Davor sicherten Rudy und Mascarell als Doppel-Sechs ab.

Höwedes sah im ersten Spiel gegen seinen Ex-Klub schon früh die Gelbe Karte. Als dem Ex-Nationalspieler Breel Embolo entwischte, stoppte er den Schweizer mit einem Foul (19.). Die erste Torchance des Spiels sah das Schalker Urgestein aus der Ferne. Nach sehenswerter Vorarbeit von Anton Mirantschuk prüfte Dimitri Barinow Torhüter Ralf Fährmann mit einem Distanzschuss (27.).

Das Tedesco-Team geriet in dieser Phase durch viele Ungenauigkeiten im Aufbauspiel in der Defensive immer wieder unter Druck. Doch auch dem russischen Meister fehlte die Präzision im Passspiel. So blieben gefährliche Torszenen rar und das Spiel sehr zerfahren.

Höwedes kümmerte sich vor allem um Embolo, den Tedesco als einzige Spitze aufgeboten hatte - unterstützt von Mark Uth und Konopljanka auf den Außenpositionen. Außer einem Schuss von Uth, der deutlich das Tor verfehlte, gelang den Königsblauen offensiv wenig. Auf der Gegenseite blockte Naldo einen Schuss von Alexej Mirantschuk (40.).

Mit Suat Serdar und Nabil Bentaleb für Mascarell und Rudy versuchten die Schalker in der zweiten Halbzeit, mehr Druck nach vorne zu entwickeln. Nach gut einer Stunde gelang durch Konopljanka der erste Schuss aufs Tor (62.). Uth scheiterte zehn Minuten später zunächst an Keeper Guilherme und setzte einen Drehschuss (84.) von der Sechzehnerlinie knapp neben den Pfosten, ehe McKennie kurz vor Schluss zum Sieg einköpfte.

(sid)



Wir müssen jetzt die Köpfe hochkrempeln – und die Ärmel auch.

— Lukas Podolski