Matthäus über Bayern: „Die Mannschaft muss jetzt die Leistung bringen“

von jaden.brinkschroeder11:04 Uhr | 08.09.2022
Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images
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Lothar Matthäus hat sich dazu geäußert, warum Bayern-Trainer Julian Nagelsmann unter Druck stehe und ob der FC Bayern München in der laufenden Champions League-Saison zu den Titel-Favoriten gehöre. Zudem sprach der Sky-Experte über den Auftaktgegner in der Champions-League-Gruppenphase des deutschen Rekordmeisters, Inter Mailand.

Wegen Top-Kader: Nagelsmann steht mehr unter Druck

Die Münchener waren in der abgeschlossenen Wechselperiode sehr aktiv auf dem Transfermarkt. Deswegen herrscht im neuen Kader ein großer Konkurrenzdruck. Alle Profis haben den Anspruch, zu spielen. Deshalb wachse der Druck auf Nagelsmann. Das glaubt zumindest der ehemalige Bayern-Spieler Matthäus, wie er im Interview mit „t-online“ erklärt. Außerdem ist der 61-Jährige der Meinung, dass auch der Chefcoach der Bayern „deutlich zufriedener als noch im vergangenen Jahr“ mit dem Kader sei.

Der deutsche Rekordmeister habe Spieler abgegeben, vor allem Reservisten, „an denen man zweifeln konnte. Dieses Jahr gibt es keine Ausreden mehr für Julian Nagelsmann. Er kann es sich nicht noch mal erlauben, gegen Villarreal aus der Champions League auszuscheiden oder im Pokal gegen Gladbach mit 0:5 zu verlieren“, betont Matthäus.

Die Bayern haben den Kader gestärkt, nicht nur von der Qualität in der ersten Elf, sondern auch in der Breite. Matthäus ist überzeugt von der Stärke des FCB, sieht aber auch dadurch viel Arbeit für Nagelsmann: „Der Kader ist stark zusammengestellt, gut aufgeteilt, jede Position doppelt oder dreifach besetzt. Die Mannschaft muss jetzt die Leistung bringen und Julian moderieren; die Spieler bei Laune halten – und zwar nicht nur über sechs Wochen, sondern übers ganze Jahr. Dann ist sehr viel drin für den FC Bayern.“

Bayern Favorit auf den Gewinn des CL-Titels?

Der gebürtige Erlangener weiß einzuschätzen, dass die Münchener „auf jeden Fall eine der zwei, drei Mannschaften [sind], die die Champions League in diesem Jahr gewinnen können.“

Trotzdem muss der deutsche Rekordmeister erstmal die Gruppenphase überstehen, in der man gegen den FC Barcelona, Inter Mailand und Viktoria Pilsen bestehen muss. Der ehemalige defensive Mittelfeldspieler weiß, dass die Gruppe „eine Herausforderung“ sein werde: Alle drei Teams „wollen zumindest national die Meisterschaft gewinnen und haben sich das Ziel gesetzt, die Champions League zu gewinnen. Realistisch ist das am ehesten für den FC Bayern, der für mich auch in der Gruppe der Favorit ist.“

Matthäus über den Auftaktgegner Inter Mailand

Bereits gestern traf der aktuelle deutsche Meister auf den Vizemeister der Serie A aus der vergangenen Saison, Inter Mailand. Der Sky-Experte spielte zwischen 1988 und 1992 für die Italiener und kennt Inter daher bestens. Demnach hatte sein Ex-Klub „viel Unruhe im Verein, mit ihrem Eigentümer und dem im Raum stehenden Verkauf seiner Anteile.“

Matthäus weiter: „Als sich alles beruhigt hatte, ist man erst Meister und in der letzten Saison mit einem Punkt Rückstand Vizemeister geworden. Sie haben eine starke Mannschaft, auch wenn sich der Ausfall von Romelu Lukaku bemerkbar machen wird.“

Lukaku ist nach einer Saison beim FC Chelsea in diesem Sommer leihweise zu den Blues zurückgekehrt. Doch aktuell fällt der Mittelstürmer wegen muskulären Problemen länger aus. Matthäus ist gespannt, wie sich sein ehemaliger Verein ohne den verletzten Angreifer schlagen wird: „Lukaku ist für mich einer der Ausnahmestürmer schlechthin im Weltfußball. Er wird fehlen. Edin Džeko könnte dafür spielen, wenn Inzaghi sein System nicht ändert. Im Derby gegen Milan hat er mit Correa und Martínez vorne gespielt.“

Matthäus beschreibt die Mannschaft so: „Sie haben gute Spieler, eine kompakte Mannschaft, sind physisch sehr präsent und haben in den vergangenen beiden Jahren ihre Hausaufgaben in der italienischen Liga sehr gut gemacht.“ Zum Auftakt in die neue Champions League-Saison verloren die Mailänder aber gegen die Bayern mit 2:0.




Der kam nur zu uns in die Kabine, um uns die Scheine ins Maul zu stopfen.

— Paul Breitner mit gewohntem Klartext über Ex-Bayern-Präsident Wilhelm Neudecker.