Ängstlich begonnen, dann doch mutig aufgespielt: RB Leipzig hat Manchester City die Stirn geboten und kann vom Viertelfinale in der Champions League träumen. Der Fußball-Bundesligist rang dem englischen Meister im Achtelfinal-Hinspiel nach einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte ein 1:1 (0:1) ab.
Mittwoch, 22.02.2023
Josko Gvardiol (70.) glich für die Leipziger aus, die nach der Pause deutlich aktiver wurden. Riyad Mahrez hatte Manchester in Führung gebracht (27.), das Tor-Ungeheuer Erling Haaland war bei den Gästen kein Faktor. Für das Rückspiel am 14. März ist alles offen.
City sei "eines der besten Teams, die wir momentan im Fußball haben", hatte Trainer Marco Rose im Vorfeld betont, dennoch wolle Leipzig die "Chance nutzen" und "ein mutiges Spiel machen".
Rose tauschte im Vergleich zum 3:0-Erfolg beim VfL Wolfsburg auf zwei Positionen. Für Amadou Haidara und David Raum begannen Konrad Laimer und Marcel Halstenberg. RB-Torjäger Christopher Nkunku, dessen Einsatz fraglich gewesen war, nahm zunächst auf der Bank Platz.
Der französische Nationalspieler hatte nach langer Verletzungspause erst am vergangenen Samstag in der Bundesliga sein Comeback gegeben, am Dienstag hatte er jedoch nur Teile des Abschlusstrainings absolviert. Er kam für die letzte halbe Stunde. Manchester musste auf Kevin De Bruyne und Aymeric Laporte (beide krank) sowie verletzungsbedingt auf John Stones verzichten.
Vor dem Anpfiff wurde der ehemalige Leipziger Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick rund dreieinhalb Jahre nach seinem Abgang bei RB offiziell verabschiedet. Der heutige Nationaltrainer Österreichs hatte den Klub über Jahre geprägt.
Während die Fans auf den Rängen mit Bannern bereits die Fahrt nach Istanbul zum Finale am 10. Juni ankündigten, suchte Leipzig auf dem Rasen das erste Mal den Weg nach vorne. Ein Pass von Dominik Szoboszlai blieb jedoch in der gegnerischen Abwehr hängen. Im Anschluss nahm Manchester, mit Nationalspieler Ilkay Gündogan in der Startelf, das Spiel zunehmend in die Hand.
City drängte RB vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick in die Defensive, fand jedoch kein Durchkommen. Ein Kopfball von Ruben Dias landete direkt in den Armen von RB-Keeper Janis Blaswich (14.). Immer wieder nahmen die Gastgeber vor allem über die rechte Seite durch Kyle Walker Tempo auf, konnten dies aber nicht für sich nutzen.
Ein Fehlpass von Xaver Schlager leitete dann jedoch die Gelegenheit für den englischen Meister ein, die Mahrez nutze. Leipzig fand gegen die Engländer, die den Ball meist nach Belieben in ihren Reihen laufen ließen, überhaupt nicht in die Partie. Timo Werner sorgte kurz vor der Halbzeit noch für einen Leipziger Abschluss, der für Torhüter Ederson jedoch kein Problem darstellte (45.+2).
Nach der Pause wurden die Gastgeber aktiver und sogar überlegen. Der eingewechselte Benjamin Henrichs belebte die Offensive, köpfte aber erst über das Tor (53.), dann setzte er einen Schuss vorbei (55.). Gvardiol war nach Ecke von Halstenberg schließlich erfolgreicher.
(sid)
Lasst die WM in Katar (...) Deutschland hat 1954, neun Jahre nach dem Krieg, auch mitspielen dürfen.
— Ansgar Brinkmann über die WM 2022 in Katar.