Nach den Viertelfinal-Partien in der Champions League wird im europäischen Fußball über die Einführung des Videobeweises diskutiert.
Mittwoch, 11.04.2018
«Wir haben die Technologie, um solche Fehler zu vermeiden und ich bin sicher, dass der Schiedsrichter die am meisten enttäuschte Person des Abends sein wird, wenn er sich den Mitschnitt des Spiels noch mal anschaut», sagte Juventus Turins Präsident Andrea Agnelli nach dem bitteren Königsklassen-Aus seines Teams.
Schiedsrichter Michael Oliver hatte im Viertelfinal-Rückspiel zwischen Juventus und Real Madrid in der Nachspielzeit einen umstrittenen Elfmeter gegeben. Reals Superstar Cristiano Ronaldo nutzte die Chance und warf die Italiener mit seinem Tor zum 1:3-Endstand in letzter Sekunde aus dem Wettbewerb.
Bereits am Dienstag war es im Spiel zwischen Manchester City und dem FC Liverpool zu Diskussionen gekommen, nachdem Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz das vermeintliche 2:0 für die Citizens wegen einer umstrittenen Abseitsstellung nicht gegeben hatte. «Viele Verbände haben den Videoschiedsrichter schon eingeführt, es gibt diese Technologie also», sagte Agnelli. Nun müsse sie auch so schnell wie möglich angewandt werden.
Die europäische Fußball-Union UEFA hat sich bisher allerdings immer gegen die Einführung des Videobeweises gestellt. «Wir werden den Videoassistenten in der nächsten Saison in der Champions League nicht nutzen», sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin Ende Februar in Bratislava. Er sei nicht grundsätzlich gegen die technische Hilfe für Referees, es gebe aber bisher zu viele Konfusionen.
In der Bundesliga wird seit der laufenden Saison jedes Spiel von einem Videoschiedsrichter beobachtet. Nachdem das International Football Association Board mit den Stimmen der FIFA Anfang März den Videobeweis offiziell ins Regelwerk aufgenommen hat, wird die neue Technologie in Russland erstmals bei einer WM zum Einsatz kommen.
(dpa)
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