Vorstand Oliver Kahn vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München begrüßt die vielfach kritisierte Reform der Champions League. "Der aktuelle Vorschlag der UEFA ist ein sehr ausgewogener Kompromiss. (...) Es ist ein sportlich attraktiver Modus", sagte Kahn dem kicker.
Das "Schweizer Modell" sieht ab 2024 eine Art Liga mit 36 statt wie bisher 32 Mannschaften vor. Die Kritik vor allem von Fan-Seite hatte sich an dieser "Aufblähung" aber auch daran entzündet, dass Top-Klubs nach dem Verpassen der Königsklasse in ihrer jeweiligen Liga eine Art Wildcard bekommen könnten.
Die Sorge einiger Fußball-Experten, dass sich die Fans wegen der Pandemie und derartiger Diskussionen dauerhaft vom Fußball abwenden könnten, teilt Kahn nicht. Die Menschen würden "sehr schnell wieder zum Gewohnten zurückkehren", und dazu gehörten auch Stadionbesuche. "Dass es zu einer nachhaltigen Um- oder Neuorientierung kommt, bezweifle ich", sagte er.
Dennoch sieht auch Kahn Reformbedarf. "Mehr weibliche Führungskräfte würden dem Fußball guttun", sagte er etwa. Eine Gehaltsobergrenze sei wohl nicht möglich, stattdessen hält er aber "softere Beschränkungen für Gehälter innerhalb von Financial Fairplay" für denkbar. Außerdem betonte der designierte Münchner Vorstandschef (51), in der Diskussion über Anpassungen der 50+1-Regelung und die Neuverteilung von TV-Geldern dürfe es "keine Denkverbote geben".
(sid)
Ich heiße nicht Zinedine Zidane.
— Leon Goretzka zu seinem Kopfstoss gegen die Brust eines Gegenspielers