Juve klarer Favorit - Barça droht Viertelfinal-Trauma

von Marcel Breuer | dpa07:59 Uhr | 10.04.2019

Amsterdam/Manchester Erreicht der FC Barcelona seit 2015 endlich mal wieder das Halbfinale der Champions League? Und wirft Ajax Amsterdam nach Real Madrid auch Juventus Turin samt Superstar Cristiano Ronaldo raus?

Auch der zweite Teil der Viertelfinal-Hinspiele in der Champions League verspricht große Fußball-Spannung - auch wenn auf dem Papier die Favoritenrollen klar verteilt sind.

Ajax Amsterdam - Juventus Turin

Superstar Cristiano Ronaldo hat im Achtelfinale selbst dafür gesorgt, dass er dieses Jahr zum vierten Mal in Serie die Champions League gewinnen könnte. Beim 3:0 im Rückspiel gegen Atlético Madrid schoss der Portugiese alle Tore und machte wie schon so oft in seiner Karriere den Unterschied. In das Viertelfinale gegen Ajax Amsterdam gehen die Italiener auch durch den Superstar in ihren Reihen als großer Favorit, der 34 Jahre alte Portugiese meldete sich nach einer Oberschenkelverletzung rechtzeitig fit.

Für Ajax ist es derweil schon überraschend, dass sie es überhaupt bis ins Viertelfinale der Champions League geschafft haben. Denn wer hätte schon damit gerechnet, dass die Niederländer Titelverteidiger Real Madrid aus dem Wettbewerb werfen? Der Mannschaft von Trainer Erik ten Hag gelang das mit Bravour, nicht viele Teams treffen gegen Madrid im Estadio Santiago Bernabéu vier Mal.

Gegen Turin wird Ajax auch dieses Mal wieder auf einen starken Abend von Dusan Tadic hoffen. Der Serbe spielt bisher eine ausgezeichnete Saison und gehört mit sechs Treffern zu den besten Torschützen des Wettbewerbs. «Wir brauchen zwei magische Nächte, um gegen Turin eine Chance zu haben. Juventus zählt für mich zu den Top-Favoriten auf den Champions-League-Titel», sagte Tadic der «Sport Bild» (Mittwoch). Die Teilnahme an der Königsklasse sei ein Kindheitstraum von ihm gewesen. «Für diese Partien bin ich zu Ajax gekommen.»

Insgesamt erzielte der 30-Jährige in dieser Saison 30 Tore in 46 Pflichtspielen, hinzu kommen 19 Vorlagen. Tadic ist jederzeit für einen spielentscheidenden Moment gut - Cristiano Ronaldo aber eben auch.

Manchester United - FC Barcelona

Im zweiten Duell des Abends dominiert derweil eher die Angst des FC Barcelona vor dem nächsten Ausscheiden in einem Champions-League-Viertelfinale. Atlético Madrid (2016), Juventus Turin (2017), zuletzt AS Rom - die Spanier haben es in den drei vergangenen Jahren nicht unter die besten Vier geschafft. In Manchester sind Messi und Co. zwar klarer Favorit - bei United zeigt die Formkurve aber seit der Entlassung von Trainer José Mourinho im Dezember und der Amtsübernahme durch Ole Gunnar Solskjaer nach oben. Im Viertelfinale bekam das Trainer Thomas Tuchel zu spüren, der mit Paris Saint Germain überraschend das Nachsehen hatte.

Die Spanier setzen vor allem auf ihren Superstar Lionel Messi. In der Königsklasse hat der Argentinier bereits acht Mal getroffen, in der Liga führt er die Torschützen-Liste mit 33 Toren an. Der 31-Jährige ist hauptverantwortlich dafür, dass sein Team in der Meisterschaft einen kaum einholbaren Elf-Punkte-Vorsprung hat, im Pokalfinale steht und sich Hoffnungen auf das dritte Triple nach 2009 und 2015 machen kann. «Wir werden alles dafür tun, damit dieser so schöne und von allen so ersehnte Pokal wieder ins Camp Nou kommt», hatte Messi den Fans zu Saisonbeginn versprochen.

(dpa)



Wenn ich heute spielen würde, bekäme ich zehn Rote Karten im Jahr.

— Huub Stevens