Die gute Nachricht zuerst. Der FC Liverpool steht zum 4. Mal in den letzten 5 Champions-League-Spielzeiten im Viertelfinale. Gegen Inter Mailand (0:1) hatten die „Reds“ am späten Dienstagabend allerdings mehr Mühe als erwartet.
Dienstag, 18.09.2018
Das britische Massenblatt The Sun schrieb am Mittwoch von einer „nervigen Nacht“ für Liverpool. Ein medizinischer Notfall auf den Rängen sorgte bei der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp (54) für eine gedrückte Stimmung und für eine fast 10-minütige Verzögerung.
Es wurde die erste Heimniederlage für den 19-fachen englischen Fußballmeister nach 28 ungeschlagenen Spielen (Wettbewerb übergreifen) in Anfield. Davon hatte die Elf von Jürgen Klopp 21 Partien gewonnen.
Erster Erfolg in Anfield seit 57 Jahren
Inter Mailand triumphierte zum ersten Mal seit dem Halbfinal-Hinspiel am 4. Mai 1965 (!) wieder an der Anfield Road und konnte am Ende doch nicht jubeln. Das 0:2 aus dem Hinspiel im Giuseppe-Meazza-Stadion wog zu schwer.
„Die Kunst im Fußball ist es, die richtigen Spiele zu verlieren“, sagte Jürgen Klopp anschließend, „ich hasse solche Sätze, aber wenn wir uns erlauben konnten, ein Spiel zu verlieren, dann war es dieses, denn es ist in diesem Wettbewerb nur wichtig, weiterzukommen.“
Das Weiterkommen des Champions von 2019 hätte der bis zum Dienstagabend chronisch torlose Argentinier Lautaro Martinez beinahe verhindert.
490 Tage ohne Champions-League-Tor
Der Inter-Stürmer, der zuletzt im November 2020 (!) gegen Real Madrid (2:3) in der Champions League getroffen hatte, beendete seine 490 Tage währende Tor-Misere. In der Serie A ließ der 24-Jährige den Knoten nach 8 Spielen ohne Torerfolg mit 3 Buden beim 5:0 gegen Ribéry-Klub US Salernitana platzen.
Dass es für Liverpool noch einmal eng wurde, lag auch an einem Spieler, der bei Manchester United zu einem Synonym für einen Transfer-Flop wurde: Alexis Sanchez (33).
Der Chilene, in Anfield am Dienstag bei jedem Ballkontakt ausgebuht, war 2018 für 34 Millionen Euro vom FC Arsenal zu Man. United gewechselt. Bei den „Red Devils“ kam der Halbstürmer überhaupt nicht zurecht, in 45 Pflichtspielen gelangen ihm nur 5 Tore.
Zum Vergleich: Für den FC Arsenal netzte Sanchez in 166 Auftritten 80-mal ein. Nun lieferte Sanchez in seinem 99. Spiel für Inter erstmals in dieser Champions-League-Saison eine Tor-Vorlage.
Natürlich habe ich auch für den Bundeskanzler einen guten Trainertipp: Der soll seiner Mannschaft mal tüchtig in den Arsch treten.
— Uwe Reinders