Der FC Bayern bangt um Stammtorhüter Manuel Neuer: Die Münchner Nummer 1 wurde im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinalspiels gegen Bayer Leverkusen (3:0) verletzt ausgewechselt. Der Keeper hat sich beim Jubeln offenbar eine muskuläre Verletzung zugezogen.
Manuel NeuerBayern•Torwart•Deutschland
Zum Profil
Bundesliga
Ein sportlich gelungener Mittwochabend „dahoam“: Der FC Bayern gewann das erste deutsch-deutsche Champions-League-Duell seit 2013 gegen Bayer Leverkusen hochverdient mit 3:0. Für Bayern-Torhüter Manuel Neuer war es der 150. Auftritt in der Königsklasse, der allerdings früher als geplant endete. Der 38-Jährige verletzte sich rund um das Tor der Hausherren zum 2:0 in der 54. Minute am rechten Bein und ließ sich behandeln. Kurz darauf war klar, dass der Bayern-Kapitän nicht weitermachen kann. Humpelnd ging er in die Kabine.
Auf den TV-Bildern war zu sehen, dass Neuer kurz nach dem Treffer zum Jubeln lossprinten wollte und sich nach einem falschen Schritt an die Wade fasste. Bayerns Sportvorstand Max Eberl hat Hoffnung, dass der Torhüter glimpflich davon gekommen ist. „Es ist was Muskuläres. Der Arzt kam noch nicht auf mich zu, das ist immer ein gutes Zeichen“, so der 51-Jährige. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel konnte Bayern-Trainer Vincent Kompany keine näheren Angaben zu Neuers Zustand machen.
Der Belgier bestätigte aber schmunzelnd, dass sich die Nummer 1 beim Jubeln verletzt hat. Laut Sky soll Neuer bereits zu Untersuchungen an der Säbener Straße sein. Eine genaue Diagnose steht noch aus.
Für Neuer kam Jonas Urbig um 22:17 Uhr zu seinem ersten Einsatz für den Rekordmeister. Der 21-Jährige war Ende Januar als Ersatzkeeper von Zweitligist 1. FC Köln an die Säbener Straße gewechselt. In einem zähen Verhandlungspoker mit den Rheinländern konnten sich die Münchner die Dienste des Youngsters sichern. Als designierter Neuer-Nachfolger sollte er langsam als Stammkeeper herangeführt werden. Nun debütierte er nur wenige Wochen nach seinem Transfer auf internationalem Parkett.
„Für ein Debüt gibt es natürlich einfachere Spiele“, kommentierte Kompany Urbigs Einstand. Er habe den Torwart in seinen ersten Wochen in München als „sehr ruhig und sehr souverän“ erlebt. Sollte Neuer länger ausfallen, würden die Münchner ihre Kadertiefe und deren Talente nutzen. „Wir haben immer über den Kader gesprochen: Wenn es Urbig ist, dann ist es Urbig – wir werden uns keine Gedanken machen“, so Kompany gegenüber DAZN.
Mit Urbigs Einwechslung hat der FC Bayern einen Champions League-Rekord eingestellt. Mit dem U21-Nationalspieler, Manuel Neuer, Daniel Peretz und Sven Ulreich standen in dieser Saison bereits vier verschiedene Keeper in der Königsklasse im Bayern-Tor. So viele setzten bisher nur 2000/01 der FC Arsenal, 2002/03 Ajax Amsterdam und 2005/06 Benfica Lissabon in einer Spielzeit ein.
Wenn man einen Sprecher, also Redner, in der Mannschaft hat, ist das schon viel wert. Aber wenn man zwei hat, ist man schon fast unschlagbar.
— Jens Lehmann