Diese deutschen Debütanten schlugen ein

von Carsten Germann08:30 Uhr | 26.08.2022
Foto: Imago

Eintracht Frankfurt ist der 14. deutsche Klub in der Champions League. Der Europa-League-Sieger trifft in der am Donnerstag in Istanbul ausgelosten Gruppenphase auf Tottenham Hotspur, Sporting Lissabon und Olympique Marseille. Der hessische Bundesligist spielt erstmals in der „Königsklasse“. Die schlechtesten Champions-League-Debütanten hat Fussballdaten.de bereits vorgestellt. Aber was ist mit den deutschen Teams, die 1992 neu in die Champions League kamen und begeistern konnten? Es gab sie, diese begeisternden Champions-League-Rookies!

VfB Stuttgart
Bundesliga
Rang: 4Pkt: 32Tore: 36:26

Vorab: Werder Bremen, Bayern München und Borussia Dortmund waren schon vor der Novellierung des Wettbewerbs im Meisterpokal vertreten. Ebenso Borussia Mönchengladbach, der Hamburger SV und Schalke 04.

Der erste, wirkliche deutsche Champions-League-Debütant war 1997 Bayer 04 Leverkusen. Die von einem gewissen Christoph Daum trainierte Bayer-Elf schaffte auf Anhieb den Sprung ins Viertelfinale (mit damals noch 24 teilnehmenden Mannschaften). In der K.o.-Phase war nach 1:1 und 0:3 gegen den späteren Sieger Real Madrid mit Daums Intimfeind Jupp Heynckes („Daum hat die Bundesliga PR-mäßig angeheizt“) Schluss.

„Wenn der Berg ruft…“

1998 galt dann dieser wunderschöne Einleitungssatz von Günter Jauch (RTL) beim ersten Champions-League-Spiel am Betzenberg: „Wenn der Berg ruft, dann wird ganz Europa spätestens am Ende dieses Abends wissen, wo eigentlich Kaiserslautern liegt.“ Stimmt. Der 1. FC Kaiserslautern, Sensations-Meister 1997/98, feierte sein Debüt in der „Königsklasse“, 1991 verpasste man die Gruppenrunde des Meisterpokals um Sekunden – nach einem epischen 3:1 gegen den FC Barcelona (Hinspiel: 0:2). Nun verblüffte Lautern in einer starken Gruppe mit Benfica Lissabon, der PSV Eindhoven und HJK Helsinki mit 4 Siegen aus 6 Gruppenspielen. Das Viertelfinale lief für die Pfälzer höchst unglücklich: Im deutsch-deutschen Duell gegen den FC Bayern war man mit 0:7 in der Addition komplett chancenlos.

Mit der Champions-League-Teilnahme 1998/99 brachte Hertha BSC endlich Leben in die Fußball-Hauptstadt Berlin. Die Mannschaft von Jürgen Röber trumpfte in der Gruppenphase auf, kam gegen den FC Chelsea (2:1) und den AC Milan (1:0) mit Oliver Bierhoff zu denkwürdigen Heim-Erfolgen. Hertha erreichte die bis 2004 ausgespielte, 2. Gruppenphase, blieb dort aber gegen den FC Barcelona, FC Porto und Sparta Prag ohne Sieg.

4 Siege

2003 war es dann endlich auch für den VfB Stuttgart soweit. Nach einem Wechselfehler in Leeds 1992 (1:4 / Hinspiel: 3:0) eigentlich schon „drin“, mussten die Schwaben gegen den englischen Meister in ein Wiederholungsspiel – und flogen mit 1:2 raus. Nun waren sie mit Trainer und Schach-Großmeister Felix Magath als Vizemeister 2003 fix dabei. Vier Siege, darunter das legendäre 2:1 gegen Manchester United am 1. Oktober 2003, führten Stuttgarts „junge Wilde“ um Timo Hildebrand, Kevin Kuranyi und Philipp Lahm ins Achtelfinale. Hier war gegen den FC Chelsea (0:1 / 0:0) Endstation.

Der VfL Wolfsburg (2010), RB Leipzig (2017) und zuletzt 2018 die TSG 1899 Hoffenheim scheiterten in ihrer Champions-League-Debütsaison allesamt in der Gruppenphase. Zeit für neuen Zug. 



Meine Mutter sagte: Wenn Dir die Frau die Hand gibt, musst du einen anständigen Knicks machen.

— Stefan Kuntz zur Begrüßung durch Königin Elizabeth II. vor dem EM-Finale 1996 in London.