Champions League: BVB feiert den Auswärts-Haaland

von Carsten Germann10:58 Uhr | 16.09.2021

66. Pflichtspiel, 66. Tor für Erling Braut Haaland (21) bei Borussia Dortmund. Der norwegische BVB-Stürmer traf zum Champions-League-Auftakt bei Besiktas Istanbul (2:1) zum vorentscheidenden 2:0 für den Bundesligisten.

„Die Maschine läuft in der Fremde heiß“, so hatte das „Kicker-Sportmagazin am Montag mit Blick auf Haalands fabulöse Tor-Bilanz bei Borussia Dortmund getitelt. Beim 4:3 bei Bayer Leverkusen hatte sich Haaland seine Treffer 44 und 45 in nur 47 Bundesliga-Spielen in die Torschützenlisten eingetragen. Der „Auswärts-Haaland“ rettete den Erfolg der Schwarz-Gelben mit zwei Treffern. Es war bereits das siebte Mal in diesem Kalenderjahr, dass Haaland in einem fremden Stadion mehr als ein Tor für die Borussia erzielte. Das ist neuer Bundesliga-Rekord.

In Istanbul legte Haaland nach. Das 2:0 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte war Wettbewerb übergreifend Haalands 66. Tor im 66. Spiel für Borussia Dortmund. Augenfällig: 6 seiner 13 Treffer in der „Königsklasse“ erzielte die personifizierte norwegische Fußball-Urgewalt in fremden Stadien. Und fast immer waren Haaland-Tore auch spielentscheidend. Vier Mal erzielte „die Maschine“, wie der BVB-Stürmer von seinen Mitspielern genannt wird, das „Gamewinning-Goal.“

Wie bei seinem ersten Doppelpack, beim 3:0 beim FC Brügge in der Gruppenphase 2020/2021. Ohne Haaland kein Viertelfinale, so lautete wenig später die Losung. Beim 3:2-Erfolg im Achtelfinal-Hinspiel beim FC Sevilla schockte Haaland die Andalusier mit zwei Treffern zum 1:2 und 1:3. Der Grundstein für das erste Viertelfinale der Dortmunder in der Champions League seit 2017!

Haalands Tor-Bilanz in der Champions League – sie liest sich in seiner kurzen Schaffenszeit bei RB Salzburg (Januar bis Dezember 2019) nicht minder spektakulär. Haaland wurde bei der Champions-League-Premiere der Salzburger in der Saison 2019/2020 zum ersten Spieler in der Geschichte dieses Wettbewerbs, der in seinen ersten drei Spielen sechs Tore erzielen konnte. Acht Treffer gelangen dem Champions-League-Rookie damals insgesamt für die „Roten Bullen“ – und Haaland traf in der Gruppenphase in jedem Auswärtsspiel für den FC Salzburg. Nur im „Endspiel“ ums Weiterkommen gegen den FC Liverpool (0:2) blieb „Österreichs Fußballer des Jahres 2019“ ohne Torerfolg.

Der 2:1-Erfolg in Istanbul ist nun – unabhängig von Haalands Treffer – ein gutes Omen. Denn: Immer wenn das erste Gruppenspiel gewonnen wurde, ist der BVB in der Champions League auch weitergekommen (zuvor in sechs Fällen). Haaland wäre aber nicht Haaland, wenn er nicht auch dieses Spiel trocken kommentieren würde. „Ich denke nicht zu viel über Statistiken nach. Ich bin ein Stürmer, ich muss Tore schießen“, sagte er anschließend beim Streamingdienst DAZN, „das ist mein Job.“



Ich bin froh, dass alle Spieler lebend vom Platz gekommen sind.

— Werder Bremens Präsident Dr. Franz Böhmert zum 2:2 gegen Waldhof Mannheim.