Nach ihrem rätselhaft schwachen Arbeitseinsatz im kleinen Fußball-Stadion von Villarreal verschwanden die erst einmal entzauberten Titeljäger des FC Bayern mit einem Versprechen in die spanische Nacht.
Mittwoch, 06.04.2022
«Wir werden uns aufrappeln», sagte Thomas Müller kämpferisch nach dem 0:1 (0:1) im ersten Teil des Viertelfinal-Duells mit dem FC Villarreal im Vorausblick auf das Rückspiel am 12. April in München. Noch ist diese Champions-League-Saison nicht vorbei.
In einem Punkt waren sich beim Verlierer alle einig, von den Spielern bis zum Trainer. Das Erfreulichste an den 90 verkorksten Minuten in Spanien war das Ergebnis. «Wir müssen ehrlich sagen, dass wir mit dem 0:1 noch gut bedient sind», sagte Nationalspieler Joshua Kimmich angesichts der zahlreichen Möglichkeiten des taktisch klug agierenden Europa-League-Siegers, der unter anderem den Pfosten traf und dem ein Tor nach Videobeweis aberkannt wurde.
«Dadurch, dass es nur 0:1 ausgegangen ist, lebt die Zuversicht fürs Rückspiel», sagte Trainer Julian Nagelsmann und kündigte für die zweite Runde in München an: «Wir werden ein anderes Gesicht zeigen.» Der 34-Jährige konnte auch nicht erklären, warum seine Mannschaft in so einem wichtigen Spiel überhaupt nicht auf Touren kam, «keine Power» hatte, fehlerhaft agierte und offensiv nach 30 Treffern in den acht Königsklassen-Partien zuvor erstmals torlos blieb.
Am Ende stand - völlig verdient - die erste Auswärtsniederlage in der Champions League nach viereinhalb Jahren. Und die Erkenntnis, dass Villarreal als Gegner eben doch kein Leichtgewicht ist. «Es ist eine typisch spanische Mannschaft, die zocken kann», sagte Nagelsmann anerkennend. «Es ist nicht der Gegner, über den man locker drüber spazieren kann», meinte auch Müller nach dem «außerplanmäßigen» Bayern-Abend vor 23.500 energiegeladenen Fans im Estadio de la Cerámica.
«Wir waren nicht gut», lautete das Resümee von Nagelsmann. Der Glaube an ein mögliches Halbfinale gegen den FC Liverpool, der mit Trainer Jürgen Klopp nach einem 3:1 bei Benfica Lissabon klar auf Kurs in die nächste Runde ist, ist gleichwohl nicht weg. «Wir haben gegen keinen übermächtigen Gegner gespielt», meinte Kimmich. Und Müller baute schon mal Wut im Bauch auf: «Wir müssen im Rückspiel zurückschlagen.»
(dpa)
Wir haben heute den Journalistenwunsch nach offensivem Fußball erfüllt und vier Kontertore gefressen.
— Bernd Stange, Trainer VfB Leipzig, nach einem 1:4 gegen den HSV.