Der FC Bayern hat sich im Camp Nou zum Gruppensieger gekürt und Robert Lewandowski den Abschied aus der Champions League endgültig verdorben. Der Weltfußballer vom FC Barcelona musste mitansehen, wie sein Münchner Nachfolger Sadio Mané (10. Minute), Eric Maxim Choupo-Moting (31.) und Benjamin Pavard (90.+5) beim 3:0 (2:0) statt er selbst über Tore jubelten.
Sadio Mané
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Der langjährige Bayern-Stürmer ärgerte sich vor rund 90.000 Zuschauern kopfschüttelnd darüber, dass ihm ein zunächst zugesprochener Foulelfmeter nach Ansicht der Video-Bilder doch noch abgesprochen wurde (45.+1). Ein feiner Schlenzer von Serge Gnabry wurde wegen einer Abseitsstellung ebenfalls nicht gegeben (54.). Dafür bereitete er in der Nachspielzeit auch den dritten Bayern-Treffer vor. So reichte es zum vorzeitigen Gruppensieg der abgeklärten Gäste.
Die Laune von Lewandowski und dem katalanischen Starensemble war schon vor dem Anpfiff im Keller, weil durch das 4:0 von Inter Mailand gegen Viktoria Pilsen das Aus im Kampf um das Achtelfinale bereits besiegelt war. Vor dem letzten Vorrundenspieltag in einer Woche, wenn der FC Bayern Inter empfängt, stehen alle Platzierungen bereits fest. Als Gruppensieger haben die Münchner im Achtelfinale im Februar und März des kommenden Jahres Heimrecht im Rückspiel. Die Auslosung findet am 7. November statt, dort bekommen die Bayern keinen anderen Erstplatzierten zugelost.
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann wollte mit einer starken Leistung in Spanien «ein Zeichen setzen» - und genau das machten seine Stars. Im Verlaufe des ersten Durchgangs kontrollierte Barça zwar häufig den Ball, gefährlich wurde aber selbst Lewandowski gegen seine diszipliniert verteidigenden Ex-Kollegen nicht. Stattdessen nutzten die Münchner die sich bietenden Chancen eiskalt aus.
Zweimal war es der starke Gnabry, der die ersten Tore der Bayern einleitete. Erst spielte der Nationalspieler einen sensationellen Diagonalpass auf Mané, der frei vor Marc-André ter Stegen zur Führung einschob. Rund 20 Minuten später legte Gnabry nach einem perfekten Konter quer auf Choupo-Moting, der ter Stegen trocken durch die Beine schoss. Auf der anderen Seite fand Lewandowski kaum statt, immer wieder wurde der Pole vom starken Matthijs de Ligt gebremst.
Kurz vor der Pause schien der Niederländer dann aber doch einmal zu spät zu kommen. Nach einem Zweikampf mit Lewandowski entschied Schiedsrichter Anthony Taylor auf Elfmeter. Als er sich die Szene aber nochmal auf dem Videobildschirm ansah, nahm der Engländer den Strafstoß wieder zurück: de Ligt hatte vor Lewandowski ganz leicht den Ball berührt.
Die allermeisten Zuschauer hielten von dieser Entscheidung überhaupt nichts. Nachdem es schon bei der Königsklassen-Hymne vor dem Spiel Pfiffe gegeben hatte, wurde der Unparteiische mit einem Pfeifkonzert in die Pause verabschiedet. Für Taylor war es nicht nur deshalb ein intensives Spiel. Wegen ihrer konsequenten Abwehrarbeit hatten die Münchner schon nach 35 Minuten dreimal Gelb gesehen. Doch es zahlte sich aus, weil Barcelona sich kaum Chancen erspielen konnte.
Dayot Upamecano und de Ligt funktionierten im Abwehrzentrum so gut, dass Lewandowski und die gesamte Barça-Offensive nicht zur Entfaltung kamen. Bayerns Defensive war der Schlüssel zum Sieg. Und vorne hatte Gnabry das 3:0 nach feinem Kimmich-Pass schon erzielt - wegen einer Abseitsstellung wurde das Tor aber zurückgenommen (55.). Barcelona dagegen spielte sich keine klare Chance heraus.
Der FC Bayern hat nun zum fünften Mal in Folge und zum 17. Mal insgesamt seine Vorrundengruppe in diesem Wettbewerb gewonnen. Häufiger schaffte dies nur Gegner Barcelona (18 Mal).(dpa)
Von Bierhoff halte ich nichts. Ob der jetzt mal ein Spiel gut spielt oder schlecht, das ist mir egal. Das ist ein Stürmer, der immer nur hofft, dass ihm der Ball auf den Kopf kommt.
— Torjäger-Legende Gerd Müller (1945 - 2021) über Oliver Bierhoff...