Bayern denken positiv - Salzburg und die Neuer-«Challenge»

von Marcel Breuer | dpa07:15 Uhr | 08.03.2022
Bayern-Coach Julian Nagelsmann (M) schwört sein Team auf das Rückspiel gegen RB Salzburg ein.
Foto: Tobias Hase/dpa

Positives Denken gehört zur Grundausstattung eines Fußball-Profis beim FC Bayern München.

Den enormen Erfolgsdruck im K.o.-Kampf der Champions League gegen Außenseiter Red Bull Salzburg am heutigen Dienstagabend (21.00 Uhr/Amazon Prime Video) wandelt Leitwolf Thomas Müller darum kurzerhand in eine positive Herangehensweise um.

«Wir haben natürlich den Druck, wir müssen weiterkommen», sagte der 32-Jährige. Mit einem möglichen Scheitern im Achtelfinale und dann wenig «rosigen Zeiten» in der Restsaison beschäftige er sich aber gar nicht. «Ich sehe das eher von der anderen Seite: Wenn wir unser Ziel erreichen und weiterkommen, kann die Saison eine extrem gute werden.»

Ausgangslage: Nach dem 1:1 im Hinspiel ist alles offen in dem Duell zwischen dem deutschen und dem österreichischen Serienmeister. «Ich bin kein Schwarzmaler», sagte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, der natürlich auch nicht an ein frühes Scheitern denken mag. Gleichwohl unterschätzt der 34-Jährige die jungen Salzburger Fußball-Bullen nicht: «Es ist eine gefährliche Mannschaft, die uns alles abverlangen wird», sagte Nagelsmann vor seinem wichtigsten Spiel in München.

Personal: Manuel Neuer ist zurück. Das Comeback des Torwarts nur vier Wochen nach einer Operation am rechten Knie soll das Bayern-Ensemble beflügeln und insbesondere den Abwehrspielern einen Schub geben. Der 35 Jahre alte Kapitän ist auch als Kommunikator auf dem Platz wichtig. «Ich bin sehr glücklich, dass er wieder spielen kann», sagte Nagelsmann, auch wenn Sven Ulreich die Nummer 1 gut vertreten hatte.

Die Gäste beschäftigen sich ebenfalls mit Deutschlands Nummer 1. RB-Coach Matthias Jaissle denkt natürlich auch positiv. Es sei für seine Jungs eine durchaus reizvolle «Challenge», gegen «den besten der Torwart der Welt» ein Tor zu erzielen. Scherzhaft sagte Jaissle vor dem Salzburger Training in der Allianz Arena: «Wir versuchen, auch wenn Manuel im Tor steht, aufs Tor zu schießen.»

Heimkehrer: Salzburgs Top-Angreifer Karim Adeyemi (20) trug als Jugendspieler auch mal das Trikot des FC Bayern. Für den gebürtigen Münchner ist das Kräftemessen mit dem Ex-Club in seiner Heimatstadt natürlich ein Highlight in seiner noch jungen Karriere. Müller bescheinigt dem Nationalteam-Kollegen große Qualitäten. Adeyemi habe «enormen Speed» und «einen guten Torabschluss». Er sei kein reiner Flügelflitzer, sondern auch ein guter Strafraumstürmer. Zudem zeichne den Youngster aus, dass er sich «nicht groß einen Kopf» mache um die Größe so eines Spiels, glaubt Müller: «Ihn stachelt die Situation eher an, dass er nach München kommt. Er marschiert einfach los.»

Corona: Die Nachwirkungen eines massiven Corona-Ausbruchs im Team spüren die Salzburger immer noch. Zwar sind alle Akteure aus der Quarantäne zurück und wieder einsatzfähig, trotzdem könnte sich die Kraftfrage stellen - gerade in einer möglichen Verlängerung. «Wir sind nicht in einem Zustand, wo alle 100 Prozent abrufen können», sagte Jaissle. Wenn man am Ende weiterkomme, würde er aber auch einen Sieg nach Verlängerung oder notfalls im Elfmeterschießen annehmen.

(dpa)



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