„Die letzten Schlachten“: Abschied von Weltmeister Dí Maria

von Carsten Germann15:10 Uhr | 15.07.2024
Foto: Imago

Aus der Reihe ,,Send me an Angel!" Mit dem Finale der Copa América gegen Kolumbien (1:0 n. V.) in der Nacht zum Montag in Miami (USA) endete die großen Nationalmannschaftskarriere für Angel Dí Maria (36) und wohl auch von Nicolas Otamendi (36) bei Sieger Argentinien.

Lionel Messi (37) hatte es schon vorher angekündigt: „Es war nicht leicht, wieder ein Finale zu erreichen, aber wir haben es geschafft. Ich genieße es, denn das sind die letzten Schlachten.“

Stimmt. In der Formation der erfolgreichen Wettbewerbe der Jahre 2021 bis 2024 wird die „Albiceleste“ künftig wohl nicht mehr auftreten.

Angel Dí Maria, Torschütze im WM-Finale gegen Frankreich am 18. Dezember 2022 in Lusail (Katar), und aller Wahrscheinlichkeit nach auch Nicolas Otamendi werden nach der Copa América aus der Nationalmannschaft zurücktreten.

Dass Dí Maria sich verabschiedet, hatte er schon nach dem WM-Finale 2022 erklärt.

145 Länderspiele

Nun war der Abschied da. Nach 117 Minuten nahm Weltmeister-Coach Lionel Scaloni den in Tränen aufgelösten Angel Dí Maria, bei Real Madrid einst durch die kalte Küche verjagt, eben für Otamendi vom Feld.

  • Es war sein 145. und letztes Länderspiel für den 3-maligen Weltmeister. Nur seine Weggefährten Lionel Messi (187 Einsätze) und Javier Mascherano (147) spielten noch häufiger für Argentinien.
  • Otamendi hat 116 Spiele für die „Albiceleste“ absolviert.

Das Siegtor zum Doppel-Erfolg bei der Copa América gegen die „Cafeteros“ gelang mit dem ebenfalls eingewechselten Inter-Profi Lautaro Martinez (112. Minute) einem weiteren Weltmeister von 2022.

  • Martinez krönte sich mit diesem Treffer zum Torschützenkönig des Turniers (5 Buden).
  • 2 Siege in Folge beim südamerikanischen Kontinental-Turnier waren Argentinien, beide Male übrigens ohne Fußball-Idol Diego Maradona, zuletzt 1991 und 1993 gelungen.
  • Den nächsten Titel holte Argentinien dann erst 2021 bei der Copa in Brasilien.
  • Mit dem 16. Sieg bei der Copa América ist man seit Montag alleiniger Rekord-Champion in Südamerika.

„Ich bin glücklich, weil wir die Menschen glücklich gemacht haben“, sagte Scaloni, „für diese Glücksmomente spielen meine Spieler.“

14 Jahre

Das Trio Dí Maria, Messi und Otamendi spielte bereits seit der WM 2010 in Südafrika („Aus“ im Viertelfinale gegen Deutschland / 0:4) gemeinsam in der von Nationalcoach Diego Armando Maradona († 2020) aufgebotenen Startelf von Argentinien.

Ob Lionel Messi, der in seiner Wahl-Heimat Miami nach 66 Minuten verletzt für Nicolas Gonzalez ausgewechselt wurde, bis zur WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko weitermachen wird, ist weiterhin unsicher. 



Ich kann wenige Jobs so schlecht wie ihr. Ich kann besser ein Stück Holz in der Mitte durchsägen.

— Jürgen Klopp, BVB, über Schiedsrichterleistungen